Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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Vollzug der in Baiern gütigen Biergesetze möglich wird. Mün 
chen 1847. 4°", worin er auch Anleitung zur Ausführung seiner 
Bierprobe giebt, deren Resultate er in Schubtabellen niedergelegt hat. 
Da sich jedoch diese Arbeiten Steinheils speciell auf die 
Prüfung der Biere beziehen, so kann darauf erst dann näher 
eingegangen werden, bis von den Bierproben die Rede sein wird. 
Uebrigens ist über die sa c charo metrische, hal ly me 
trische und optische Probe auch der Jahrgang 1848 von 
Dingler’s polytechnischem Journal, welcher mehrere sehr be 
lehrende Aufsätze darüber enthält, dann die encyklopädische 
Zeitschrift des Gewerbwesens, Prag 1848 S. 329 nachzulesen, um 
sich in der Frage über den Werth dieser Proben gehörig zu 
orientiren. 
5. Die specifisclie oder Dichten-Probe. 
Ich nenne diese Probe der Kürze wegen die specifisclie oder 
Dichtenprobe, weil man den Alkoholgehalt der gegoltenen Flüs 
sigkeit hierbei aus der Attenuations-Differenz, ausgedrückt durch 
die specifischen Schweren oder Dichten, bestimmt. Otto in seiner 
„Rationellen Praxis der landwirtschaftlichen Gewerbe“, 2. Auf 
lage, S. 591 dann in Liebig’s „Handwörterbuch der Chemie,“ 
1. Band, S. 791 und 792, Artikel: „Bier und Untersuchung 
desselben,“ sagt hierüber: Die Dichte des frischen alkoholhalti 
gen Biers wird um denselben Betrag geringer sein als die des 
gekochten entgeisteten, um welchen die Dichte eines Brannt 
weins von gleichem Alkoholgehalte mit dem Biere geringer als 
die des Wassers sein wird. Z. B. die Dichte eines frischen 
Biers sei = 1.025, die des gekochten = 1.032. Die Differenz 
zwischen beiden ist nun: 1.032 — 1.025 = 0.007. Um diesen 
Betrag werde nun ein Branntwein von gleichem Alkoholgehalte 
mit dem Biere specifisch leichter sein als Wasser, er werde also 
eine Dichte = 1.000 — 0.007 = 0.993 besitzen. Dieser specifi 
schen Schwere entspricht aber nach Meissner’s Tabelle ein 
Alkoholgehalt von 4 pCt., folglich enthielte das Bier 4 Gewichts- 
procente Alkohol; allein das Resultat fällt nach dieser Methode 
immer zu gross aus; der Alkoholgehalt eines solchen Biers wäre 
vielmehr nur circa 3.9% und es ist diese Bestimmungsmethode 
des Alkoholgehaltes mit einem constanten Fehler von im Mittel 
0.1 pCt. behaftet, um welchen derselbe zu hoch bestimmt wird.
	        
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