Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

255 
Um das Dextrin aus Stärkmehl mit Anwendung von Schwe 
felsäure zu bereiten, nimmt man auf 100 Gewichtstheile lufttro 
ckenes Stärkmehl 1 Gewichtstheil Schwefelsäure und 150 Ge- 
wichtstheile Wasser. Ein Theil des Wassers wird mit der Schwe 
felsäure zum Kochen erhitzt und in dieses kochende Sauerwasser 
das mit dem anderen Antheil des Wassers zu einer dicken 
Milch angerührte Stärkmehl portionsweise eingetragen. Zuletzt 
erhält man die Temperatur der Flüssigkeit eine kurze Zeit bei 
circa 70° R., bis dieselbe möglichst dünnflüssig geworden ist. 
Die Schwefelsäure wird nun mit Kalk ueutralisirt, der dadurch 
entstehende Gips abflltrirt und die klare Flüssigkeit eingekocht, 
worauf sie nach dem Erkalten zu einer Gallerte gerinnt und 
diese getrocknet wird. 
Es ist bei diesen Bereitungsmethoden des Dextrins nicht 
zu verhindern, dass sich nebenbei etwas Gummi und Zucker bil 
dete, welche in demselben verbleiben; allein zum technischen 
Gebrauche ist es hinreichend rein. Durch Waschen mit Wein 
geist wird der Zucker allein, durch Waschen des gepulverten 
Dextrins mit kaltem Wa;ser werden das Gummi und der Zucker 
hinweggenommen, indem das Dextrin darin nur aufquillt. Die 
Stärkmehl-Tegumente verbleiben aber in demselben. 
Das Dextrin ist der Ilauptbestandtheil des Brotes und bil 
det sich beim Brotbacken durch Einwirkung des Klebers auf 
Stärkmehl im noch feuchten Teige bei 50—60° R. Diese Wir 
kung wird aber durch schnelle Steigerung der Temperatur beim 
Backen sehr bald unterbrochen. 
Das Stärkmehl wird daher durch Wirkung des Diastas und 
der Schwefelsäure zuerst vewandelt in 
Dextrin, und durch Fortwirkung des Diastas auf dasselbe in 
Dextringummi (Stärkmehlgummi), und dieses in 
Dextrinzucker (Stärkmehlzucker). 
Das Dextringummi wird in den zymotechnischen Schriften 
oft mit Dextrin verwechselt. 
Das reine Dextrin ist farblos, sonst gewöhnlich gelblich, 
hart, spröde, durchscheinend, von muschlichem Bruch und glän 
zender Bruchfläche; es ist neutral, geschmack- und geruchlos. 
Seine speciflsche Schwere = 1.25. Im kalten Wasser ist es 
unlöslich und quillt darin zu einer gallertartigen Masse auf; es 
geht aber darin nun fein vertheilt durch’s Filter. Im kochen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.