Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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das rückständige Gummi aber in warmem Wasser gelöst, mit Kno 
chenkohle gereinigt, durch Papier filtrirt, die Flüssigkeit einge- 
dampft und zuletzt im luftleeren Raume eingetrocknet. Dieses 
Gummi enthält noch die stickstoffhaltigen Bestandteile (Kleber) 
aus dem angewendeten Gerstenmalz, insofern sie in den Syrup 
übergegangen sind. Man kann es davon theilweise befreien, wenn 
man den Dextrinsyrup bis etwa 15 pCt. Saccharometer-Anzeige 
mit Wassei 1 verdünnt und diese Flüssigkeit mit Zusatz von Hefe 
in Gährung versetzt. Hierbei werden die stickstoffhaltigen Be 
standteile grösstenteils in Form von neugebildeter Hefe aus- 
geschieden. Die gegohrene Flüssigkeit wird filtrirt, eingekocht, 
abermals filtrirt und nun wie oben mit Weingeist extrahirt, wor 
auf das Gummi ziemlich rein zurückbleibt. 
Das Dextringummi ist im reinen Zustande weiss, sonst gelb 
lich, geschmacklos, geruchlos, in dünnen Platten durchsichtig, 
nach dem Trocknen zerreiblich, im Bruche glasig. Von Jod- 
tinctur wird es nicht gefärbt. Bis 80° R. erhitzt er 
weicht es nicht; über 100° R. gibt es Wasser ab, färbt sich 
gelb und verbreitet den Geruch nach geröstetem Brote; bei 
160° R. wird es rothbraun; bei 180° R. schmilzt es, bläht sich 
auf und wird endlich verkohlt. An der trockenen Luft ist es 
unveränderlich; es ist unlöslich in Alkohol und Schwefeläther, 
wenig löslich im Weingeist von 88 pCt. Alkoholgehalt; im kal 
ten und heissen Wasser ist es leicht löslich; die Lösung gährt 
nicht mit Hefe; Salpetersäure verwandelt es in Oxalsäure, wo 
durch es sich vom Arabin unterscheidet, welches damit behan 
delt Schleimsäure liefert. 
Wenn sich dieses Gummi gemeinschaftlich mit Dextrinzucker 
in der Auflösung findet, wie in den Bierwürzen und Branntwein 
maischen, so wird es auch von einem grossen Ueberschusse von 
Diastas nicht in Zucker verwandelt. Wenn man es aber von dem 
Zucker absondert, oder den Zucker in der Flüssigkeit vorher 
durch die geistige Gährung zersetzt und auf diese Weise ent 
fernt, so wird es durch Fortwirkung des Diastas noch vollends 
in Zucker umgewandelt, was mittelst verdünnter Schwefelsäure 
ebenfalls schon nach kurzem Kochen erfolgt. Dieses Verhalten 
ist von besonderer Wichtigkeit für die Bierbrauerei und Brannt 
weinbrennerei. 
Das Dextringummi wird weder durch Gerbestoff noch durch
	        
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