hof); mittelst Diastas (Gerstenmalz) erzeugt wurde er aber erst
neuerer Zeit rein dargestellt und untersucht.
Dieser Zucker bildet sich beim Keimen und Malzen der
Getreide; in grösster Menge wird er erzeugt bei dem sogenann
ten Maischprocesse, und findet sich daher vorzüglich in den
Würzen der Bierbrauer und in den Maischen der Branntwein
brenner. Er bildet sich bei fortgesetzter Wirkung des Klebers
und des Diastas auf das Stärkmehl, Dextrin oder Stärkmehlgummi
neben diesem bei dem Maischprocesse, den man daher auch den
Zuckerbildungsprocess nennt und bleibt mit den andern Bestand
teilen in der Flüssigkeit (Würze) gelöst, aus welcher sich beim
Kochen das Eiwciss in Flocken scheidet und woraus man beim
Eindampfen den Dextrinsyrup (Malzstärkesyrup) und beim Ein
trocknen das Malzextract erhält.
Um aus diesem Syrup den Dextrinzucker zu bereiten, wird
derselbe mit Weingeist von 90 — 95 pCt. Alkoholgehalt extra-
hirt, welcher den Zucker auflöst, das Gummi aber und die hefe
bildenden Bestandteile zurücklässt. Beim Abdampfen der gei
stigen Lösung bleibt aus dieser der Zucker zurück, welchen
man in wässeriger Lösung noch mit Knochenkohle entfärben
kann. Dieser Zucker ist Krümelzucker, identisch mit dem Trau
benzucker, und seine Eigenschaften wurden bereits in der all
gemeinen Gährungschemie S. 106 angegeben, daher eine Wie
derholung derselben hier überflüssig ist.
Im Wasser aufgelöst, mit einer hinreichenden Menge Hefe
versetzt, wird er vollständig in Alkohol und Kohlensäure zerlegt.
Von Jodtinctur wird seine Auflösung nicht gefärbt.
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Der Kleber, Gluten, rohes Pflanzenfibrin (Liebig) findet
sich im Pflanzenreiche in den Samen der Getreidearten (Weizen,
Koggen, Gerste, Hafer), im Spelt, Mais und Reis, in den Eicheln
und Kastanien; im modificirten Zustande in allen grünen und ’
saftigen Ptianzentheilen, Pflanzen- und Fruchtsäften, im Safte
der Obst- und Beerenfrüchte, in mehren Oel gebenden Samen.
Der Kleber wurde zuerst vonBeccaria aus dem Weizen-