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Berzelius entdeckt, von Saussure
und benannt.
Nach Saussure erhält man das Mucin beim Abdampfen
jener wässerigen Flüssigkeit, aus welcher sich das Glutin nach
der Destillation des Alkohols abgeschieden hat. Es hält noch
etwas Glutin zurück.
Nach Berzelius wird das weingeistige Extract des rohen
Wcizenklebers (Gliadin), welches aus Glutin und Mucin besteht,
mit concentrirter Essigsäure geweicht und die Masse nach voll
ständiger Durchdringung mit kaltem, schwachem Weingeist ver
mischt, welcher den essigsauren Pfianzenleim aufnimmt, worauf
das ungelöst bleibende Mucin mit kaltem Weingeist gewaschen
werden kann.
Das Mucin trocknet zu einem durchsichtigen, farblosen Kör
per ein, welcher bei der trockenen Destillation Ammoniak lie
fert. Im Weingeist schwillt es auf und wird schleimig; beim
Sieden löst es sich darin, setzt sich aber beim Erkalten daraus
wieder ab. Im Wasser ist es löslich; 100 Gewichtstheile Was
ser lösen 4 Gewichtstheile Mucin auf. Die klare, heisse Lösung
trübt sich beim Erkalten, indem sich etwas Glutin abscheidet.
Im Getreide (Weizen, Gerste) scheint mehr Mucin enthalten zu
sein; denn da es im Wasser löslich ist, so bleibt bei dem Aus
kneten des Mehls mit Wasser zu Ausscheidung des Klebers of
fenbar etwas davon im Wasser gelöst, worauf bisher bei den
Analysen der Getreidesamen keine Rücksicht genommen wurde.
Die wässerige Lösung des Mucins verhält sich neutral ge
gen Pflanzenfärben. Wenn sie nur 2 pCt. Mucin enthält, wird
sie durch Eisenvitriollösung und Galläpfelaufguss stark getrübt;
desgleichen von Weingeist, kohlensaurem Alkali und oxalsaurem
Ammoniak; nicht merklich von Ammoniak, Kalkwasser, Baryt
wasser, neutralem und basisch essigsaurem Bleioxyd, Mercur-
sublimat und eisenblausaurem Kali. Das Mucin ist unlöslich
im Aether. Seine wässerige Auflösung fault bald und reagirt
dann alkalisch. Im trockenen Zustande ist es an der Luft
unveränderlich. Unter Mitwirkung von Wasser und Wärme
(50—G0°R.) verwandeltes das Stärkmehl in Gummi und Zucker.
Es fragt sich hierbei: ob bei der Darstellung desselben beim
Kochen des Klebers mit Weingeist dessen zuckerbildende Kraft
nicht geschwächt wird? Durch das Keimen der Getreidesamen