Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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Säften der Knollen, Wurzeln, Stengel, Blätter und Früchte, in 
den Samen der Getreidearten und Hülsenfrüchte, in den Mandeln, 
Hanf, Rübsamen &e. 
Um es darzustellen, erhitzt man die Pflanzensäfte zum Ko 
chen, wobei das Pflanzen-Albumin gerinnt und sich in Flocken 
ausscheidet. Nachdem man das Gerinnsel mit Weingeist und 
Aether extrahirt hat, bleibt das Pflanzen-Albumin im coagulir- 
ten Zustande rein zurück. Aus dem Safte der Kartoffeln, der 
Runkelrüben, aus den Malz- und Getreidewürzen, aus dem Wasch 
wasser von der Bereitung des Weizenklebers lässt es sich so 
darstellen. Durch Digestion mit etwas sehr verdünnter Schwe 
felsäure und nachheriges Aussüssen wird das phosphorsaure 
Bittererden-Ammoniak daraus hinweggenommen. 
Das Pflanzen-Albumin ist nur in dem durch Hitze coagu- 
lirten Zustande isolirt bekannt; es hat aber gleiche Eigenschaf 
ten mit dem Thier-Albumin, wie dieses ziemlich rein in den 
Eiern der Vögel vorkommt. Man stellt es daraus dar, indem 
man es bei einer Temperatur von 50° C., wobei es noch nicht 
gerinnt, vorsichtig abdünstet. Es enthält noch Zellenhäute und 
Salze, von denen es sich befreien lässt, 
Das Albumin ist getrocknet gelblichweiss, geruch- und ge 
schmacklos, glänzend, durchscheinend, spröde, hat einen musche 
ligen Bruch und eine specifische Schwere = 1.344. Im kalten 
Wasser schwillt es zu einer mehr oder weniger schleimigen, kle- 
berigen Substanz auf, die sich in mehr Wasser zu einer gerucli- 
und geschmacklosen Flüssigkeit auflöst, welche beim Schlagen 
und Rühren stark schäumt. Bei der Erhitzung des aufgelösten 
Albumins über 60° R. und bis zum Siedepunct scheidet es sich 
aus der Lösung in milchweissen Flocken als ein elastisches Ge 
rinnsel — geronnenes oder coagulirtes Albumin —, und dadurch 
im Wasser unlöslich geworden, aus. Das so coagulirte Albumin 
trocknet zu einer gelblichen, spröden, hornartig durchscheinenden 
Masse ein, welche im kochenden Wasser bloss aufquillt, ohne 
sich darin aufzulösen. In diesem coagulirten Zustande befindet 
sich das Eiweiss in den hartgekochten Eiern. In sehr verdünn 
ten Auflösungen bleibt das Albumin beim Sieden gelöst; es schei 
det sich aber beim Abdampfen der Flüssigkeit ab. Mineralsäu 
ren, mit Ausnahme der Phosphorsäure, fällen das • Albumin aus 
seiner wässerigen Lösung. Essigsäure hindert die Gerinnung
	        
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