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des Albumins in der Wärme und löst coagulirtes Eiweiss zu ei
ner durchsichtigen Gallerte auf. Concentrirte Mineralsäuren zer
setzen das Albumin; von Salzsäure wird es mit blauer Farbe,
von Alkalien das frische und coagulirte Albumin aufgelöst, wo
bei sich unter Anwendung von Wärme Ammoniak und beim Zu
satz von Säuren Schwefelwasserstoffgas entwickelt. Kalk erhär
tet damit, daher dessen Anwendung zu Kitten. Weingeist, Aether
und Terpentinöl coaguliren nnd präcipitiren es. Viele Metall
salze schlagen das Albumin aus der Lösung nieder, wie Blei
zucker, Mercursublimat &c. Galläpfelaufguss (Gerbestoff) und
Creosot fällen es in weissen Flocken. Frisches Albumin fault
sehr leicht und entwickelt dabei Schwefelwasserstoffgas, geron
nenes kaum ; daher die antiseptische Wirkung der Mineralsäuren
und vieler Salze, welche das Eiweiss zum Gerinnen bringen. In
der Hitze bläht es sich auf, verbrennt mit Flamme und sehr
üblem Geruch, und liefert bei der trockenen Destillation stick
stoffhaltige Producte. Die Asche desselben enthält einige Salze.
Eine für den Zymotechniker wichtige Haupteigenschaft des Pflan-
zen-Albuinins ist seine Gerinnbarkeit beim Erhitzen und Kochen
jener Flüssigkeiten, worin es gelöst ist, dann seine Fähigkeit bei
der Gährung solcher Flüssigkeiten in die Mischung der neu ge
bildeten Hefe einzugehen.
Pflanzen-Albumin aus Roggen wurde von Jones, aus Wei
zen von Jones und Adriani analysirt. Hiernach enthält
es nach
Jones
Jones
Adri
aus Roggen:
aus
Weizen:
C .
54.74.
55.01.
54.78.
H .
7.77.
7.23.
7.34.
N .
15.85.
15.92.
16.01.
0 und S 21.64.
21.80.
21.87.
Das Eiweiss dient wegen seiner Gerinnbarkeit in der Hitze
als Klärmittel, in der Kochkunst zu Schaum, sonst zu Kitten,
zum Glänzen.
M.