Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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tinctur, wodurch es gelblich wird; in diese wässerige Jodtinctur 
tröpfelt man etwas von der heissen klaren Stärkeauflösung (Malz 
würze u. dgl.). Anfangs färbt sich dabei das Jodwasser blau, 
später violett, weinroth ; endlich hört jede Färbung auf, und dies 
ist der Zeitpunkt, wo die Auflösung des Stärkmehls zu Dextrin 
und dessen Umwandlung in Dextringummi und Dextrinzucker er 
folgt ist. In die heisse Stärkeauflösung darf man die Jodtinctur 
nicht bringen, weil die Wärme und die grössere Menge dersel 
ben die färbende Keaction des Jod vernichtet. 
Der Pflanzenfaserstoff. 
Der Zymotechniker hat es mit der Pflanzenfaser weniger zu 
thun; sie ist in allen Mitteln unauflöslich. Die Getreidehülsen 
enthalten als Hauptbestandteil solchen Faserstoff, welcher stets 
ungelöst in den Trebern zurückbleibt. In den zur geistigen Gäh- 
rung gebrachten Bierwürzen ist er daher nicht enthalten. Die 
Kartoffeln enthalten .ebenfalls Pflanzenfaser. Ob die Pflanzen 
faser, wie Liebig glaubt, einen Antheil hat an der Bildung des 
Fuselöls in den Branntweinmaischen, ist bis jetzt nicht ausge 
macht. Die bei der Gährung des gemeinen Zuckers aus der an 
gewendeten Hefe abgeschiedenen Hefenzellen verhalten sich wie 
Pflanzenfaser. 
Sie enthält, wie angegeben wird, Kohlenstoff und die Ele 
mente des Wassers in dem Verhältnisse, in welchem sie Wasser 
bilden. Ihre Zusammensetzungsformel ist 
— Cia H I0 O lo . 
Ihre specifische Schwere = 1.45 — 1.53. 
Der stärkmehlartige Faserstoff 
sollte vielmehr heissen: stärkmehlhaltiger Faserstoff, und findet 
sich in den Kartoffeln zu V 5 ihrer trockenen Substanz, ferner 
in den Mohrrüben, Wasserrüben u. s. w. 
Um ihn aus den Kartoffeln abzuscheiden, schreibt man ge-
	        
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