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Das Haferschrot liefert, mit einem gleichen Oewichte Oer-
stenmalz eingemaischt, bei 55—60° R. Temperatur eine milchig
getrübte, sich selbst durch Papier nicht klar tiltrirende, dünnflüs
sige Würze, welche weniger süss schmeckt als Malz würze, nur
sehr schwach sauer reagirt und von Jodtinctur nicht gefärbt wird.
100 ft Hafer gaben nur 42 & wasserfreies Extract.
Der Hafer wurde dazu auf einer Handschrotmühle mit canne-
lirten Walzen geschroten; die Hülsen desselben waren der
Länge nach zerrissen, von dem mehligen Korne ganz abgelöst
und dieses blossgelegt.
Der Umstand, dass der Hafer eine trübe Würze liefert,
macht ihn zur Anwendung für die Biererzeugung weniger geeignet.
Wegen seiner lockern Hülsenmasse dient er aber, in geringer
Menge angewendet, als Auflockerungsmittel der Treber und be
fördert dadurch das Abfiiessen der Würze von denselben.
Das bekannte Horner Bier bei Wien ist ein Haferbier;
es ist sehr moussirend und erfrischend, aber es ist trübe. —
In Kärnthen und Krain wird Haferbier gebraut.
Die specifische Schwere des Hafers wechselt zwischen 1.314
bis 1.345.
Der Buchweizen, Heidekorn, Heide (Polygonum Fago-
pyrum), wegen der Aehnlichkeit seines Korns mit Bucheckern
so genannt, gehört nicht zu den Cerealien, sondern zur 7. Classe
3. Ordnung, Trygynia, des Linné ’sehen Pflanzensystems
Man unterscheidet davon 2 Spielarten, als:
Zenneck hat eine Analyse des Buchweizens geliefert, wor-
nach derselbe im an der Sonne getrockneten Zustande enthält:
Der Buchweizen.
a) gemeinen Buchweizen Polyg. fagopyrum
b) tatarischen „ „ tataricum.
Eiweissstoffe
Harz . . .
Extractivstoff
10.69 (Kleber)
0.36
2.53
Für trag
71.13