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Erstere zwei Hirsearten gedeihen zwar nur in Klimateu, in
welchen auch der Reis gut fortkömmt, allein da, wo sie mit
Vortheil cultivirt werden, können sie zu beiden Zwecken Ver
wendung finden.
Die enthülsete Hirse oder Brein ist spröde, und lässt sich sehr
leicht zu Mehl vermahlen; das gelbe runde Korn desselben ist
durchscheinend. Im Geschmack und beim Kochen, so wie im
Ansehen des Mehls, hat er mit dem Reis die grösste Aehn-
lichkeit.
Im lufttrockenen Zustande enthält sie noch 13.5°/ 0 Wasser
und ihr Gehalt an Stickstoff entspricht nach Schneider einem
Klebergehalte von 8.4 pCt.
100 Pfund gewöhnlicher Hirse liefern G5 Pfund wasserfreies
Extract.
Die Moorhirse.
Die Zu c ker-Moorhir se, auch Besenkraut genannt (Hol-
eus saccharatus), wird in Ungarn als Einfassung der Maisfelder
zum Schutze gegen Raubthiere häufig gebaut.
Die röthlichen Körner sind mehlreich, das Mehl derselben
wird von verschiedenen Völkern zu Brod verwendet und in In
dien bereitet man aus dem Samen ein Getränk.
Die Stengel dienen den Bucharen als Feuerungsmaterial
und enthalten im grünen Zustande einen zuckerhaltigen Saft.
Die holzigen Rispen werden zu Besen verarbeitet (Reis
besen). Die enthülsete Frucht in Gestalt von Graupen, Grütze
oder Mehl liefert besonders in Milch gekocht eine nahrhafte
schmackhafte Speise.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese Moorhirse auch
zur Erzeugung von Branntwein und von Bier verwendet werden
kann.
Die Hülsenfrüchte.
Die Hülsenfrüchte, wozu wir die Erbsen (Pisum sativum),
Linsen (Ervum lens), Bohnen (Phaseolus vulgaris) &c. zählen,