stenmalz mit dem Öfachen Gewicht Wasser ein klares Infusum
von etwa 40° R. Temperatur, bestimme sein absolutes Gewicht
und seine Dichte — letztere mit dem Tausendgranfläschchen
hei 14° R. Temperatur — bringe dann eine gewogene dem an
gewendeten Malzschrote gleiche Menge der ganz fein zerstosse-
nen oder gemahlenen Trockensubstanz in das Malzinfusum, uud
erwärme es damit langsam steigend und unter Umrühren bis
60° R., wobei man die Masse etwa 1 Stunde zu erhalten sucht.
Man kühlt nun schnell ab, bringt die Masse durch Ersatz des
verdampften Wassers auf das vor der Erwärmung bestandene
Gewicht des Malzinfusums der zugesetzten gemahlenen Trok-
kensubstanz zurück und prüft nun die klare Flüssigkeit, worin
sich das Stärkmehl aus der Trockensubstanz zu Gummi und
Zucker aufgelöst findet, wieder bei 14° R. Temperatur mit dem
Tausendgranfläschchen auf seine specifische Schwere, worauf sich
die Saccharometer-Anzeige der Flüssigkeit und ihre Zunahme
gegen jene des Malzinfusums ergibt. Hat man nun, durch einen
Vorversuch ausgemittelt, welche Zunahme der Saccharometer-
Anzeige unter gleichen Umständen ein der Trockensubstanz glei
ches Gewicht lufttrockenen reinen Kartoffelstärkmehls bewirkt,
so kann man daraus durch Vergleichungsrechnung den Stärk
mehlgehalt der Trockensubstanz und auf die rohen Kartoffeln
bezogen, auch jenen dieser finden, ein Verfahren, das ich zur
Controle der von mir aufgestellten Stärkmehlfactoren in Anwen
dung gebracht habe, und welches sich zugleich als ein sehr ele
ganter Versuch darstellt.
Die öfters wiederholte Prüfung der Kartoffeln auf ihren
Gehalt an Trockensubstanz und Stärkmehl ist nicht nur für
den Zymotechniker, sondern auch für den Landwirth, welcher
sie cultivirt, von grosser Bedeutung.
In allen Fällen wird der Werth der Kartoffeln von ihrem
Stärkmehlgehalt bedingt. Der Zymotechniker kauft und verar
beitet eigentlich nur das Stärkmehl in den Kartoffeln; für stärk
mehlreichere Kartoffeln kann er einen höhern Preis bezahlen, als
für stärkmehlarme. Aus erstereu wird er eine grössere Brannt
wein-Ausbeute zu erzielen vermögen, als aus letzteren. Der
Landwirth producirt ebenfalls eigentlich nur Stärkmehl in den
Kartoffeln. Es ist für ihn nicht einerlei, ob er vom Metzen
Landes 3000 Pfd. Kartoffeln von 20 pCt. oder nur von 15 pCt.