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Stärkmehlgehalt erntet, denn im ersten Falle hat er 600 Pfd.,
im letzteren nur 450 Pfd. Stärkmehl gewonnen; letztere Kartof
feln haben im Verhältnisse ihres geringeren Stärkmehlgehaltes
weniger Werth.
Als Samenknollen zur Fortpflanzung sollten nur Kartoffeln
von grösserem Stärkmehlgehalte, mithin von der besten Qualität
verwendet werden.
Der Stärkmehlerzeuger und Stärkmehlsyrupfabrikant werden
jedenfalls auch stärkmehlreichere Kartoffeln zur Verarbeitung
vorziehen, und den Preis, welchen sie dafür zahlen können, bei
rationellem Vorgänge nach dem Stärkmehlgehalte derselben re
geln müssen.
Man beurtheilt die Qualität der Kartoffeln zwar jedesmal
nach gewissen äusseren Kennzeichen; allein diese sind nicht
immer hinreichend verlässlich, und es ist deshalb zu wünschen,
dass die rationelle Prüfung derselben durch Ermittelung ihrer
specifischen Schwere allgemeiner in Anwendung kommen möchte,
als dies bisher der Fall ist. Die guten Folgen dieser öfteren
Prüfung würden gewiss nicht ausbleiben.
Dagegen haben die Kartoffeln als plastisches Nahrungs
mittel weniger Werth. Dieser wird vorzüglich durch den Gehalt
an stickstoffhaltigen Bestandtheilen in den Kartoffeln durch den
Albumingehalt bestimmt, welcher im Mittel 1 Procent vom Ge
wichte der Kartoffeln beträgt. Liefern 400 Pfd. frische Kartoffeln
100 Pfd. Trockensubstanz, so sind im letzteren 4 Pfd. Albumin
enthalten. Der Weizen dagegen enthält circa 13 Pfd., der
Roggen über 12 Pfd., die Gerste bis 9 Pfd. stickstoffhaltige Be-
standtheile, Kleber und Albumin.
Indessen drücken diese Zahlen, wonach 100 Pfd. Trocken
substanz der Kartoffeln mit 44 Pfd. Gerste, dann circa 33 Pfd.
Roggen oder Weizen sich vergleichen würden, das gegenseitige
Verhältniss der Ernährungsfähigkeit nicht richtig aus, weil die
ses noch von der Assimilirbarkeit dieser stickstoffhaltigen Bestand-
theile bedingt ist, und darüber bisher keine genügende Erfah
rungen vorliegen. Auch nimmt das Verhältniss der plastischen
Nahrungsmittel zu den Respirationsmitteln in denselben dar
auf Einfluss; Gegenstände, deren Behandlung nicht hieher
gehört.
Neuerlich wurde eine Anleitung gegeben, die Trockensub-
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