gen reizenden Geruch zeigt. Es ist noch nicht ermittelt, ob
dieser flüchtige Körper schon in den Keimfäden der Kartoffeln
enthalten ist, oder ob er sich erst bei der Gährung bildet und
ob das Solanin an der Bildung desselben einen Antheil hat.
Eben so ist es noch nicht gelungen, ihn aus dem Branntwein
oder Weingeist zu isoliren. Beim längeren Lagern desselben ver
liert sich dieser Geruch.
Vor dem Verarbeiten solcher ausgewachsener Kartoffeln
sollen daher die Keimfäden von denselben erst abgesondert
werden.
Payen hat durch Auffangen und Condensation der Dämpfe,
welche sich beim Kochen des Kartoffelstärkmehls mit verdünnter
Schwefelsäure entwickeln, nachgewiesen, dass in dem Kartoffel
stärkmehl ein eigenthümliches flüchtiges Oel präexistire, welches
ihm den eigenen Geruch ertheilt, so dass hieraus unmittelbar
das Fuselöl im Branntwein herrühren kann, und die Bildung
des letztem durch den Gährprocess noch keineswegs erwiesen sei,
(Comptes rendus, Sept. 1846.)
(¿ekoelite Kartoffeln.
Behufs ihrer weitern Verarbeitung zur Branntweinerzeugung
werden die Kartoffeln gekocht. Aeltere und neuere Versuche,
solche gekochte Kartoffeln mit Gerstenmalz einzumaischen und
die erhaltene süsse Flüssigkeit zur Biererzeugung zu verwenden,
haben kein wohlschmeckendes brauchbares Product geliefert. In
älterer Zeit kochte man die Kartoffeln im Wasser; gegenwärtig
kocht man sie allgemein mit Wasserdampf. Das Kochen der
selben erfolgt mit Dampf schneller; sie saugen dabei kein
Wasser auf und bleiben mehliger.
Durch das Kochen mit Wasserdampf verlieren die Kartoffeln
etwas am Gewichte, was der theilweisen Entsaftung zuzuschrei
ben ist, welche sie dabei erleiden. Das abüiessende condensirte
Wasser ist Anfangs braun, später gelb gefärbt; endlich' Giesst es
farblos ab. Abgekühlt zeigt es eine grössere Dichte als Wasser;
es hat mithin aus der Oberfläche der Kartoffeln etwas Saft an
genommen,