Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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ein eigenthümlicher Geruch, welcher jenem der Buttersäure ähn 
lich ist. Uebrigens geht das Austrocknen dieser Massen in 
mässig warmer Luft bei dünner Ausbreitung und ileissigem Wen 
den mit einem Rechen ziemlich schnell von Statten. 
Malzen der Getreidearten. 
Wenn man die durch Schroten verkleinerten rohen Getreide 
arten einzeln für sich oder mehre mit einander in verschiede 
nen Quantitäts-Verhältnissen gemengt in einer entsprechenden 
Wassermenge (das vierfache Gewicht vom Getreide) einweicht 
und die Masse dann steigend bis zu der, der Zuckerbildung gün 
stigsten Temperatur von 50 bis 60° R. erhitzt, so tritt immer 
eine sehr unvollständige Auflösung, so wie eine unvollkommene 
Umwandlung des Stärkmehls in Gummi und Zucker ein. Dr. 
Hurai in Stockholm gab jedoch neuester Zeit in der Schrift: 
„Neue eigentlnimliche Methode die Getreidearten ganz ohne 
Malz einzumaischen, Berlin 1852“ ein Verfahren an, blos rohe 
sehr fein geschrotene Getreidearten allein anzuwenden. Er 
gebraucht jedoch Malz als Zusatz zur Kunsthefe. In der Brannt 
weinbrennerei kommen wir darauf nochmals zurück. Der diese 
theilweise Umwandlung des Stärkmehls bewirkende Bestandtheil 
der rohen Getreidearten ist das Mucin, welches auch in dem aus 
demselben geschiedenen Kleber enthalten ist. Es wurde bereits 
erwähnt, dass die Getreidesamen durch das Keimen eine sehr 
wesentliche Veränderung erleiden, welche sowohl das in ihnen 
enthaltene Stärkmehl als die darin befindlichen Proteinverbin 
dungen, namentlich das Mucin, betrifft. Das Stärkmehl aus den 
gekeimten Getreidearten lässt sich leichter in Gummi und Zucker 
umwandeln; die zuckerbildende Kraft des Klebers (Mucin) wurde 
durch das Keimen ungemein gesteigert; das Mucin wird dadurch 
theils mehr blossgelegt, theils in das auf Stärkmehl kräftiger zu 
ckerbildend wirkende Diastas verwandelt. Rohe und gekeimte 
Getreidearten, mit einander gemengt demselben Zuckerbildungs- 
processe unterworfen, zeigen daher ein anderes Verhalten; die 
Auflösung und Umwandlung des Stärkmehls in Gummi und Zucker 
erfolgt nun viel vollständiger und schneller.
	        
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