schwache Würze erhalten und gegen 5 / 6 der zu Bier nutzbaren
Bestandtheile des Malzes (Stärkmehl) würden in den Trebern
Zurückbleiben. Dieses Stärkmehl löst sich erst bei Temperaturen
über 50° im Wasser zu Kleister auf und wird dabei durch Wir
kung des vorhandenen Diastas in Gummi und Zucker verwandelt
und dadurch zu Bier benützbar gemacht. Die Bildung des
Diastas durch den Mälzungsprocess oder die Stei
gerung der zuckerbilden den Kraft des Klebers durch
denselben ist daher Hauptsache, die theilweise Entste
hung von Gummi und Zucker aus dem Stärkmehl dabei Neben
sache desselben, und man würde Bier aus dem Malze auch
ohne Bildung der beiden letztem beim Keimen erzeugen können.
Auswahl des zur Mälzung bestimmten Getreides.
Ein zur Mälzung taugliches Getreide muss von gleichem
Korn ohne Spreu sein; es soll keinen Samen fremder Getreide
arten von Unkraut enthalten; es soll nicht zweiwüchsig sein.
Das Letztere ist es, wenn es im Felde nicht zu gleicher Zeit
aufgeht und folglich nicht alle Aehren zu gleicher Zeit ausreifen.
Die Ursache davon kann in anhaltender Trockne bei der Aussaat
oder in der Anwendung ungleichen Samens liegen, wo dann ein
Halm früher, der andere später reift. Das Getreide soll nicht
rostig oder brandig sein. Der Rost in der Gerste, der Brand
im Weizen rühren von einer Fäulniss der noch nicht ausgewach
senen und nicht ausgereiften Samenkörner her. Ist ein Getreide
frei von diesen Fehlern, so soll es nicht zu leicht sein, es muss
im Wasser untersinken. Dasjenige Getreide ist das beste, von
welchem die Masseinheit am meisten wägt, wozu die mittlern
Gewichte der Masseinheiten der verschiedenen Getreidegattungen
S. 248 angegeben wurden. Das Getreide darf durch Alter,
durch schlechte Einbringung oder Aufbewahrung seine Keimfä
higkeit nicht verloren haben. Es ist ferner nothwendig, dass
das Getreide, welches auf einmal gemalzt werden soll, von glei
cher Art sei, d. h. dass es eine gleiche Keimfähigkeit besitze,
weil es ausserdem unmöglich ist, ein gutes Malz zu erhalten,
indem ein Theil der Körner schon zu weit ausgewachsen ist,