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und das Gewölbe massiv sind, und wenn das Gebäude eine
solche Lage hat, dass es gegen Norden und Süden geschützt ist,
um durch die Nordwinde nicht zu sehr erkaltet, so wie durch
den Einfluss der Mittagsonne nicht zu sehr erwärmt zu werden.
Auch soll es nicht zu viel Licht haben, weil ein zu grosser
Lichtreiz beim Keimen eine zu frühzeitige Entwickelung des
Blattkeimes bedingt.
Die Grösse der Hummel muss der Menge des darauf aus
zubreitenden keimenden Malzes entsprechen; ihr Boden muss
mit Ziegeln dicht gepflastert, etwas abschüssig angelegt sein und
sehr réin gehalten werden. Besonders darf dieses Locale nicht
dumpfig sein, sondern es muss eine reine Luft sich darin befin
den, indem dies sonst zum Schimmeln des Malzes und zum Ver
derben des Biers Veranlassung geben würde. Die Grösse des
Quellstocks ergibt sich aus der Menge Gerste, die man auf ein
mal malzen will, wozu der Rauminhalt der gesetzlichen Maass
einheit in der Vorbereitungslehre angegeben wurde. Um */ 4 quillt
die Gerste auf, und dann muss noch ein Oberraum von etwa 6
Zoll Höhe bleiben, wornach sich seine Dimensionen sehr leicht
berechnen lassen.
Ueberhaupt finden bei dem Einquellen hier und da Abwei
chungen Statt, welche tlieils von den sich arbietenden Umstän
den abhängen und deshalb der Beurtheilung des Mälzers über
lassen bleiben müssen, welcher das anzuwendende Verfahren
nach dem Maasstabe der dabei zu befolgenden Grundsätze und
dabei gemachten Erfahrungen abzumessen hat.
Einquellen der Gerste nach anderer Art.
Man reinigt die Gerste von tauben Körnern, Spreu und
Staub durch Waschen mit Wasser im Quellstock auf die beschrie
bene Art; dann lässt man sie noch mehrere (etwa 12) Stunden im
frischen Wasser liegen und weichen, um aus der Hülse den gel
ben und bittern Extractivstoff zu entfernen; aber dann lässt
man das Wasser abfliessen, wäscht die Gerste mit frischem zu-
fliessendem Wasser ab, wirft die nasse Gerste in flache Beete
auf die Malztenne aus, und besprengt sie hier mittelst einer
Gärtner-Giesskanne unter fortwährendem fleissigen Wenden mit
Wasser. Ist dieses Wasser von den Körnern aufgesogen, so wird