Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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das Sprengen und Wenden (Umschaufeln) wiederholt und damit 
fortgefahren, bis der gehörige Grad des Aufquellens der Ger 
stenkörner erreicht ist. Durch das öftere Umschaufeln muss 
die Gleichförmigkeit des Aufquellens erzielt werden. 
Hierbei wird weiter von dem Wasser aus der Gerste nichts 
mehr ausgezogen, das Wasser vielmehr von derselben blos ein 
gesaugt, und es wird dadurch jenem Uebelstande begegnet, wel 
cher vorn bei dem Einquellen der Gerste im Wasser gerügt 
worden ist. Man sieht, das neue Verfahren ist einfach und es 
leistet das Gewünschte. Mit dem so gequellten Getreide wird 
beim Keimen auf dieselbe Art verfahren, wie mit dem nach der 
üblichen Art geweichten. 
Einquellen des Weizens und Roggens. 
Weizen und Roggen sind viel dünnhülsiger als Gerste, be 
dürfen daher zum Aufquellen einer viel kürzern Zeit, von 24 
bis höchstens 48 Stunden, und werden dabei übrigens ebenso 
behandelt wie die Gerste. Der Hafer dagegen bedarf dazu wie 
der einer langem Zeit, weil er viel dickhülsiger ist. Auch 
hier kann die verbesserte Art des Einquellens Anwendung 
linden. 
Erkennung der Quellreife. 
Qu eil reif nennt man das Getreide, wenn es beim Ein 
quellen den gehörigen Grad der Anschwellung oder Aufquellung 
angenommen hat. Man erkennt dies: 
1) wenn die Hülse sich leicht von dem mehligen Kern ab- 
lösen und demnach der innere Kern leicht aus der Hülse her 
ausdrücken lässt; 
2) wenn die Hülse da, wo der Wurzelkeim hervorbrechen 
soll, sich zu öffnen scheint; 
3) wenn sich das gequellte Korn zwischen den Fingern 
breit drücken lässt, ohne dem Finger wehe zu thun; 
4) wenn die Hülse platzt, indem man das Korn seiner 
Länge nach zwischen dem Daumen und Zeigefinger drückt;
	        
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