Pulver zerreiben kann. Das in der gemalzten Gerste noch vor
handene Stärkmehl besitzt ebenfalls etwas veränderte Eigenschaf
ten gegen das in der rohen Gerste enthaltene, es lässt sich viel
leichter in Gummi und Zucker umwandeln. Die weitere Um
wandlung des im gekeimten Getreide noch übrig gebliebenen
Stärkmehls in Gummi und Zucker wird bei der folgenden Ope
ration des Maischens bewirkt, welche zur Darstellung der gäh-
rungsfähigen Würze vorgenommen wird.
Die französischen Chemiker Payen und Persoz haben
den veränderten Kleber, aus der gekeimten Gerste abgeschieden,
für einen neuen Stoff erklärt und Diastas benannt. Wir haben
dasselbe bereits kennen gelernt.
Obwohl nicht geleugnet werden kann, dass diese Entdeckung
und die sich darauf basirenden Untersuchungen zum Theil be
kannte Thatsachen einschliessen, so bleibt diesen Chemikern doch
das Verdienst, die Maisch- und Gährprocesse dadurch mehr auf
gehellt und auf einfachere Grundsätze zurückgeführt zu haben,
weshalb diese Entdeckung früher mitgetheilt worden ist.
Auch das Stärkmehl hat eine Veränderung erlitten, welche
sich nicht sowohl auf die Substanz desselben, als auf den Zu
stand bezieht, in welchem dasselbe in der rohen und gekeimten
Gerste enthalten ist und daraus dargestellt werden kann. Das
Stärkmehl aus gekeimter Stärke verhält sich ähnlich dem Kar
toffel- Stärkmehl; es löst sich im Wasser schon bei einer Tem
peratur von 52° R. zu Kleister auf, welcher ziemlich klar und
durchscheinend ist und endlich dünnflüssig und süsslich wird-
Das Stärkmehl der gemalzten Gerste ist nämlich mit einer Lösung
des Diastas im Wasser durchdrungen, welches Diastas bei der
Abscheidung des Stärkmehls aus dem Gerstenmalze nicht ganz
von dem Wasser hinweggenommen wurde, so dass ein Theil da
von in dem Malz-Stärkmehl verbleibt und die oben bemerkte
Wirkung bedingt. Dieses Stärkmehl lässt sich sowohl mittelst
Schwefelsäure als mittelst Gerstenmalz viel schneller und voll
kommener in Zucker verwandeln, als das aus den rohen Getrei
dearten dargestellte Stärkmehl.
J a c q u e 1 i n imprägnirte Kartoffel-Stärkmehl mit einem wäs
serigen Malzauszuge (Diastas), und zwar sowohl lufttrockenes
als bei 100 l! C. getrocknetes, und trocknete 'es bei 40° C. Es
gab noch nach einem Jahre, nicht aber nach zwei Jahren mit