gekeimten Weizens nach Ondemans wurden schon vorne mit-
getheilt.
Ein gut gekeimtes Weizengrünmalz zeigt sich auf Kartoffel-
Stärkmehl bei Anwendung gleicher Gewichtsmengen fast ebenso
kräftig zuckerbildend wie Gerstenmalz; die Vergährung der kla
ren Würze erfolgt ziemlich vollkommen. Für die Verwendung
sowohl zur Branntwein- als zur Biererzeugung ist es nicht notli-
wendig, den Weizen zu malzen, wenn derselbe gemeinschaftlich
mit einer angemessenen Menge gutem Gerstenmalz eingemaischt
wird. Es ist dies nur dann erforderlich, wenn man aus Weizen
allein Bier erzeugen will.
Malzen des Roggens.
Das Malzen des Roggens wird auf ganz gleiche Art ver
richtet wie das des Weizens. Ueber die Veränderungen, welche
das mehlige Korn des Roggens dabei erleidet, besitzen wir die
vorstehenden Untersuchungs-Resultate von Ondemans. Roggen-
Grünmalz wirkt auf ein gleiches Gewicht Kartoffel-Stärkmehl nur
sehr unvollkommen zuckerbildend ein, und man erhält weder eine
klare noch süsse, sondern eine trübe, schleimige, weniger ver-
gäbrungsfähige Würze. Roggenmalz wird bei der Branntwein
erzeugung aus Kartoffeln öfters sowohl zum Einmaischen als
auch zur Erzeugung der Kunsthefe verwendet.
Malzen des Hafers.
Das Malzen des Hafers geschieht auf eine ähnliche Art
wie das der Gerste. Wegen seiner dickem Hülse erfordert er
eine längere Dauer des Einquellens. Die Wurzelkeime können
beim Hafer ungemein lang hervortreten, so dass sich die Hafer
körner mit denselben fest verfilzen, ehe der Blattkeim hervor
bricht.
Ein sehr lang ausgekeimtes ITafer-Grünmalz mit einem
gleichen Gewichte Kartoffel-Stärkmehl eingemaischt, lieferte zwar
eine trübe, aber eine dünnflüssige und sehr vollkommen vergähr-