Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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und nimmt Einfluss auf die Qualität und Quantität des daraus 
erzeugten Biers. Das Malzdarren gehört daher unter die wich 
tigeren Operationen beim Bierbrauen, und da hierbei so abwei 
chend verfahren wird, so wäre in der That zu wünschen, dass 
mehr Einheit und Zweckmässigkeit in dieses Geschäft gebracht 
würde. 
Ad 1) Entweder wird das Malz unmittelbar von der Malz 
tenne, also in noch feuchtem Zustande, als Grünmalz, oder dann 
erst auf die Darre gebracht, bis es auf dem Schweichboden theil- 
weise abgetrocknet oder vollkommen lufttrocken geworden ist. 
Im letzten Falle erspart man einen Theil Brennmateriale und 
Zeit beim Darren; auch ist das daraus erzeugte Darrmalz mil 
der als dasjenige, welches als noch feuchtes Grünmalz auf die 
Darre gebracht wurde, wobei man beim Darren wegen des gros 
sem Wassergehaltes desselben besonders vorsichtig sein muss. 
Gutes Darrmalz maischt sich am besten, Grünmalz am schwie 
rigsten; letzteres gibt selten eine klare Würze und gestattet auch 
kein so vollständiges und leichtes Abziehen der Würze von den 
Trebern. Es muss also bei dem Darren des Malzes eine Verän 
derung des mehligen Korns vor sich gehen, welche einen vor 
teilhaften Einfluss auf den Marschprocess nimmt. Zu Weiss 
bieren muss das Malz lufttrocken auf die Darre kommen, um 
die Maischbarkeit desselben nicht zu beeinträchtigen. Weizen 
malz muss erst lufttrocken gemacht werden, weil es im nassen 
Zustande auf der Darre zusammenschrumpft. Malz, welches bei 
niedriger, 40° R nicht übersteigender Temperatur auf der Darre 
getrocknet worden ist — eine Operation, die man das S c h w e 1- 
chen nennt —, heisst ebenfalls Schweich malz. Folgende 
Vorsichten sind beim Malzdarren zu beobachten: 
a) Das Malz darf nur stufenweise nach und nach erwärmt 
und die Temperatur nur in dem Maasse gesteigert werden, als 
dasselbe trockener wird, bis man zuletzt diejenige Temperatur 
erzeugt, bis zu welcher man das Malz erhitzen und bei welcher 
man es austrocknen will. Die Hülsen dürfen nicht früher aus 
trocknen als der mehlige Kern, weil sie sonst die Verflüchtigung 
des Wassers aus dem Innern hindern. Am schädlichsten ist 
schnelles, zu hohes Erhitzen des feuchten Malzes, weil dabei 
das Stärkmehl des mehligen Kerns verkleistert wird und zu
	        
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