Wirkung. Gewöhnlich führt man nach Combrune’s in einer
irdenen Schüssel (!) gemachten Versuchen folgende Darrungstem
peraturen und Farben des Malzes an, die mit einander corre-
spondiren sollen als;
Bei
39°
R.
gedarrt (Schweichmalz) behält das Malz seine
Naturfarbe;
33
41
33
ist es gelblich und dient zu Weissbier wie zur
Verwendung in der Branntweinbrennerei;
>5
44
3)
hellgelb;
3)
45
3)
röthlichgelb, bernsteinfarbig;
3)
48
3)
bräunlich;
3)
51‘/ ;
2 33
braun;
3)
53
?)
dunkelbraun ;
3)
58
33
braun mit schwarzen Flecken;
3)
62
33
kaffeebraun;
33
64
33
schwarz.
Bei
70
bis
80° R. Temperatur werde das Malz glasig,
schwarz, gebranntem Zucker ähnlich, das Malz dabei gleichsam
verkohlt.
Allein diese Angaben sind nicht richtig und beziehen sich
blos auf einseitige Versuche, bei welchen wohl die Temperatur
der Malzschichte an der Oberfläche, nicht aber auch die Tempe
ratur des Gefässes bestimmt wurde, die jedesmal viel höher ist.
Sie können daher um so weniger einen brauchbaren Massstab
zur Beurtheilung des Malzes und zur Bestimmung der Darrungs
temperatur abgeben, als auf Luftdarren selbst bei einer Dar
rungstemperatur von 60° R. noch keine sehr merkliche Farben
veränderung des Malzes eintritt. Die ungleiche Temperatur der
Schüssel, die höhere Erhitzung der Malzkörner, welche unmittel
bar an der heissern Wand der Schüssel lagen, hatten hier offen
bar auch einen Einfluss, so dass Combrune’s Angaben hier
über ganz unbrauchbar erscheinen und sich auch in der Praxis
nirgends bewahrheiten. In der That enthält das Malz keinen
Bestandtheil, welcher bei 80° R. schon zersetzt und verkohlt
würde. Indessen darf hier ein wichtiger Umstand nicht über
sehen werden. Jedes Malz enthält freie Phosphorsäurc. Aus
dem verarbeiteten Malze gelangt diese Säure in die daraus be
reitete Würze. Das Stärkmehl im gemalzten Getreidekorne
ist deshalb mit Phosphorsäure iinprägnirt. Nun wissen wir,