des Wassers erhitzt, so wie Kaffee röstet, so schwitzt cs dabei,
wird zuerst licht-, dann dunkelbraun, mitunter schwarz, und ver
breitet einen Geruch ähnlich dem des gebrannten Kaffee’s. Eine
kleine Menge so behandeltes Malz dient dazu, um ohne blos
stark gedarrtes Malz anzuwenden, Würzen aus Luft- oder
Schweichmalz, so wie Malz-, Kartoffel-Stärkmehlwürzen, die sehr
blass sind, gelb oder gelbbraun zu färben; man nennt es deshalb
Färb malz. '| 4 davon auf 100 fi Würze reicht schon hin,
derselben eine schöne Bierfarbe zu geben. Mit Hilfe des Farb-
malzes kann man aus blassem Malze braune, gut vergohrene
Biere erzeugen.
Aus dem Vorhergehenden folgt, dass beim Malzdarren der
Gebrauch des Thermometers zur Bestimmung der jedesmaligen
Darrungstemperatur nicht ausser Acht zu lassen ist.
Durch das Darren verliert das lufttrockene Malz von 100 U
Gerste mehr oder weniger, je nach dem angewandten Darrungs
grade und der Zeitdauer der Darrung, bei vollkommener Dar
rung 12 iS am Gewichte, nämlich so viel als das Wasser beträgt,
was dabei noch durch Anwendung der hohem Temperatur aus
dem Malze verdampft ist. 100 iS rohe Gerste liefern daher
80 iS Darrmalz. Bei längerer Aufbewahrung nimmt aber das
Malz wieder 6—8 pCt. Wasser aus der umgebenden Luft auf
und wird um so viel schwerer.
Allein am Raummaasse nimmt die Gerste beim Malzen zu.
Da die Gerste Behufs des Keimens angeschwellt war, so zieht
sich die gekeimte Gerste beim Trocknen und Darren nicht mehr
auf das ursprüngliche Volumen der Gerstenkörner zusammen,
sondern die Malzkörner behalten ein grösseres Volumen bei;
daher ist das mehlige Korn in dem Malze lockerer, als in der
rohen Gerste. Bei uns beträgt diese Vermehrung des Raummaas-
ses im Durchschnitte 12'/„ pCt. oder y 8 des Inhaltsmaasses der
rohen Gerste, so dass 8 Metzen Gerste 9 Metzen Darrmalz geben.
Viel hängt dabei von der Qualität der Gerste und von der Lei
tung des Keimprocesses ab. Bei der schottischen Gerste (Big)
ist sie =: 0 , oder nur 1 —3 pCt. Je länger man den Wurzel
keim auswachsen lässt, desto grösser wird diese Volumens-Ver-
mehrung. Die böhmischen Bierbrauer nennen sie den Zu
wachs. Durch die Grösse dieses Zuwachses wird auch das
Gewicht der Maasseinheit des Gerstendarrmalzes im Vergleiche