Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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Da 1 Metzen Malz im Mittel 50 n wägt, so sind zur Ge 
winnung von 112 V a Metzen Darrmalz (aus 100 Metzen Gerste) 
1546 iS Holz erforderlich, was, da 1 Klafter weiches Holz von 
30 Zoll Scheiterlänge circa 1650 iS wägt, 0.937 einer Klafter, 
oder nahe 1 Klafter dieses Holzes austrägt. 
Der wirkliche Holzaufwand zum Darren des Malzes ist in 
den Brauereien nicht ganz gleich, bald kleiner, bald grösser, je 
nach dem Feuchtigkeitszustande des auf die Darre gebrachten 
Malzes, nach der Construction der angewandten Malzdarren und 
nach der Sorgfalt des Bierbrauers, womit er diese wichtige Ope 
ration leitet und überwacht. In Böhmen sind zum Darren des 
Malzes von 100 Metzen Gerste gewöhnlich 2 Klafter weiches 
Holz von 30 Zoll Scheiterlänge erforderlich und von den Be 
sitzern bewilligt. Die dabei gebrauchten Malzdarren sind noch 
meistens die Sattelrauchdarren von Paupie, doch finden die 
Luftmalzdarren immer mehr Verbreitung. Man sieht bei Ver 
gleichung, dass sich von diesem Holzaufwande bei 50 pCt. (die 
Hälfte) ersparen lässt. In der That gibt es Luftmalzdarren, bei 
denen man sich der Zweckmässigkeit ihrer Construction wegen 
diesem berechneten Aufwande schon ziemlich genähert hat. 
Die Schupp'schen Luftmalzdarren mit Drahthürden ent 
sprechen grösstentheils dieser Brennstoffersparniss und den für 
gute Malzdarren aufgestellten Bedingungen. 
Es hat sich bis jetzt nicht ergeben, dass Bier aus Malz er 
zeugt, welches auf Rauchdarren gedarrt worden, haltbarer sei, 
als das aus Malz auf Luftdarren gedarrt, wie Paupie glaubt; 
im Gegentheile rühmt man das letztere Bier durchgehends als 
wohl- und reinschmeckender. 
Reinigung und Aufbewahrung des Darrmalzes. 
Bei dem Darren des Malzes trocknen auch die Wurzelkeime 
ab; sie schrumpfen zusammen, nehmen statt der weissen eine 
gelbbräunliche Farbe an, werden spröde und brechen theilweise 
schon bei dem Wenden des trocknenden Malzes auf der Darre 
ab, wobei sie durch die kleinen Löcher der Darrplatten oder 
durch die Zwischenräume der Drahthürden hindurchfallen. Sie
	        
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