Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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Die gewöhnlichsten Methoden, das Malz za schroten, sind: 
1) Das Quetschen mittelst eigener Quetsch Walz 
werke mit glatten Walzen. Nur Darrmalz lässt sich damit gut 
schroten; aber eben für dieses Malz ist das Schroten durch 
Quetschen allen andern Methoden vorzuziehen. Grünmalz muss 
ebenfalls durch Quetschen zerkleinert werden. 
2) Das Schroten auf gewöhnlichen Mahl müh len. Auf 
diesen können alle trockenen Malzsorten geschroten werden. 
Die Quetschwalzmühlen, welche sich mit Recht immer mehr 
und mehr verbreiten, werden entweder, wenn sie klein sind, 
mit Menschenkraft, wenn sie grösser sind, mit Thier-, Wasser 
oder Dampfkraft betrieben. Die Walzen, welche von Gusseisen 
sind, lassen sich mittelst Stellschrauben nähern oder entfernen, 
und dadurch feineres oder gröberes Malzschrot erzeugen. Ihre 
Construction ist sehr einfach; sie lassen sich, da sie wenig Raum 
einnehmen, in einem kleinen Locale der Brauerei aufstellen; sie 
zerreissen die Hülse und zerdrücken das mehlige Korn zu Mehl, 
was verlangt wird, und erfordern keine Vorbereitung des Darr 
malzes durch Sprengen mit Wasser, ja sie verbieten dasselbe 
sogar. Das Malz muss nämlich spröde und mürbe bleiben, wenn 
es zwischen den Quetschwalzen gut und mit weniger Kraftauf 
wand geschroten werden soll. — Entweder bewegen sich die 
Walzen mit gleicher oder mit ungleicher Geschwindigkeit gegen 
einander, in welch’ letzterem Falle sie mit Zahnrädern von un 
gleichem Durchmesser verkuppelt sind. Das Korn wird dadurch 
nicht nur zerdrückt, sondern auch zerrieben oder zerrissen; es 
ist dies aber nicht gerade nothwendig. 
Die Vortheile, welche das Malzschroten mittelst Quetsch 
walzwerken gewährt, sind folgende: 
1 ) Das Schroten wird auf die zweckmässige Weise ver 
richtet. 
2 ) Man erspart dabei das Netzen des Darrmalzes. 
3) Ein Handquetschwerk lässt sich in jeder kleineren Braue 
rei aufstellen, da es nur ein kleines Locale erfordert. In grös 
seren Brauereien wird dazu zwar eine grössere Maschine, daher 
auch eine stärkere Betriebskraft erfordert, aber überall lässt sich 
eine solche im kleinen Raume aufstellen. Ein Ochsen- oder 
Pferde-Göpel würde auch für eine grosse Brauerei keine bedeu 
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