Stampfer giebt in den Denkschriften der kais. Akademie
der Wissenschaften, Wien 1852. 3. Band, eine Methode an, mit
telst eines solchen Scalennetzes Alkoholometerscalen auch dann
richtig zu theilen, wenn die Scalenröhren conisch sind. Das be
schriebene Verfahren ist ebenso auch für Saccharometerscalen
anwendbar.
Je nach Erforderniss und Verlangen werden die einzelnen
Procente noch in fünf bis zehn gleiche Theile abgetheilt, was
am einfachsten und ohne sichtliche Fehler durch Theilung jedes
Grades in fünf oder zehn gleiche Theile geschieht, um Unter
abtheilungen eines Procentes noch direct ablesen zu können.
Ist diese Eintheilung und Bezifferung der Scala nach der
einen oder der anderen Art geschehen, und auf derselben die
Temperatur angegeben, für welche sie construirt ist, wird dieselbe
mit der Gradleiter nach Aussen gewendet, über einen dicken
Draht zusammengerollt, so in den hohlen Stengel eingeschoben,
dass der Nullpunct genau an den vorigen Platz zu stehen kommt,
was nach Abwägen und Herstellung des vorigen Gewichtes des
Instrumentes, durch Einschieben des Kullpunetes der Scala bis
zu der an der Glasröhre äusserlich angebrachten Marke und
durch Eintauchen in reines Wasser von 14° R. Temp. controlirt
wird. Auch einige andere Puncte der Proccntal-Scala kann man
durch Eintauchen in die entsprechenden vorräthigen Zuckerlö-
sungen controliren, um sich dadurch die volle Ueberzeugung
von der Genauigkeit des Instrumentes zu verschaffen. — Hierauf
wird die Scala durch Anschmelzen mit etwas Siegellack an die
innere Wand der Stengelröhre befestigt und das obere, bisher
offene Ende derselben mittelst der Glasbläserlampe zugeschmol
zen. Somit ist das Instrument zum Gebrauche fertig. Taucht
man dasselbe nach vorhergegangener Reinigung vorsichtig in
eine Zuckerlösung von 14° R. Temp. ein, so wird es darin bis
zu einem gewissen Puncte einsinken, den man an der Procenten-
Scala ablesen kann, wodurch man unmittelbar den Zuckergehalt
der Flüssigkeit in Gewichtsprocenten erfährt. So viel ganze und
Zehntel-Theilstriche der Scala nämlich aus der Zuckerlösung von
dem Puncte hervorstehen bleiben, bis zu welchem sich die
Flüssigkeit an die Scalenröhre hinaufzieht, die man vom Null-
puncte abzählt, so viel ganze und Zehntel-Gewichtsprocente Zucker
sind in derselben enthalten.