Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

32 
die gleichprocentigen Lösungen dieser Zuckerarten nahezu gleiche 
specifische Schweren oder Dichten besitzen müssen. 
Gewöhnliche Sirupe und Melassen sind als mehr oder we 
niger concentrirte verunreinigte Zuckerlösungen zu betrachten, in 
welchen daher das Saccharometer den Zuckergehalt nicht genau 
anzuzeigen vermag, weil sich neben dem Zucker noch andere 
Substanzen — Umsetzungsproducte des Zuckers, Proteinstoffe, 
Gummi, Salze u. dgl. — in denselben gelöst befinden, welche auf 
die Anzeige des Saccharometers auch Einfluss nehmen und sie ver- 
grössern. — Den wahren Zuckergehalt zeigt das Saccharometer in 
diesen Flüssigkeiten deshalb nicht an, sondern blos die Con- 
centration (Dichte) derselben, ausgedrückt in einer Anzahl von 
Saceharometer-Procenten. Dennoch ist auch hier dieses Instru 
ment zur Bestimmung des gewünschten Verdünnungsgrades und 
zur Beobachtung des Gährungsverlaufes, wie später gezeigt wer 
den wird, nicht nur vollkommen geeignet, sondern auch sehr 
nützlich. Diese blossen Saccharometer-Anzeigen sind von 
dem durch dasselbe bestimmten wahren Zuckergehalte in 
Gewichtsprocenten wohl zu unterscheiden. 
Nutzen des Gebrauches des Saccharometers für den 
Zymotechniker. 
Mit Hilfe des Saccharometers ist man im Stande: 
1. Eine jede Zuckerlösung auf ihren Zuckergehalt in Ge 
wichtsprocenten zu prüfen. Wie dies zu geschehen habe, wurde 
vorstehend bereits angezeigt. Man könnte diesen Zuckergehalt 
auch den relativen nennen. 
2. Auch den absoluten Zuckergehalt einer jeden Quantität 
von Zuckerlösung zu bestimmen. 
Es sei eine Menge Zuckerlösung von 2200 8 vorhanden, 
deren Gehalt an Zucker nach Anzeige des Saccharometers 18 
pCt. ist, so findet man den absoluten Zuckergehalt aus der 
Proportion: 
100: 18 = 2200 : x, 
woraus x 
200 X 18 
100 
396 8, 
d. h. in 2200 8 dieser Zuckerlösung sind 396 8 Zucker ent-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.