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Prof. Siemens und Dr. Gail haben diese Feuerungs-Construc-
tionen mit Vortheil angewendet.
Bei dem Keimen der Getreidearten entsteht ebenfalls Wärme.
An den einzelnen Samenkörnern ist diese Temperaturs-Zunahme
nicht bemerkbar, weil unsere Instrumente, welche wir zu ihrer
Beobachtung anwenden, theils zu wenig empfindlich sind, theils
weil sich diese Temperatur mit jener der umgebenden Atmo
sphäre durch Ableitung der Wärme zu schnell ausgleicht.
Aber wenn grössere Massen von Getreidesamen über einan
der liegend keimen, wird diese Temperaturs-Zunahme sehr
merklich und kann selbst bis zu einem beträchtlichen Grade
gesteigert werden. Von dieser frei werdenden Wärme, welche
eine Folge des beginnenden Vegetationsprocesses in den kei
menden Samen ist, macht der Zymotechniker keinen Gebrauch.
Aber er muss auf ihre Entwickelung Rücksicht nehmen, denn
sie hat einen wichtigen Einfluss auf die Beschaffenheit des er
zeugten Getreidemalzes und auf jene der daraus bereiteten ge
goltenen Getränke. Deshalb muss er sie kennen und im Stande
sein, diese Zunahme der Temperatur nach Erforderniss zu regeln.
Auch der Gährprocess ist eine Quelle der Wärme; sie
gibt sich durch eine Zunahme der Temperatur der gährenden
Flüssigkeit zu erkennen. Bei kleinen Mengen gährender Flüssig
keiten ist diese Wärme-Zunahme weniger wahrnehmbar, weil die
Temperatur der Umgebung, der äusseren Atmosphäre, darauf zu
mächtig ausgleichend wirkt. Desto merklicher ist sie bei der
Gährung grösserer Massen von Flüssigkeiten, wobei sie, nach
Umständen, bis 10 und 15° C. über die ursprüngliche Temperatur
der in die Gährung versetzten Flüssigkeit steigt. Auch von
dieser frei werdenden Wärme macht der Zymotechniker direct
keinen Gebrauch; sie trägt aber offenbar zufällig dazu bei, die
Temperatur der Gährlocalitäten zu erhöhen und diese auf einem
gewissen mittlern Standpuncte zu erhalten. Auch ist es dem
Zymotechniker nützlich, wenn er sie beobachtet, weil er dadurch
über den Verlauf des Gährprocesses Aufschluss erhält.
Noch eine dem Zymotechniker bemerkbare Quelle der Wärme
ist jene, welche frei wird bei der Vermischung des Alkohols
oder Weingeistes mit Wasser. Sie ist eine Folge der Verdichtung,
welche beide Flüssigkeiten bei ihrer Vermischung erleiden, und
weder von grosser Bedeutung, noch von Anwendbarkeit; aber sie