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ihren Temperaturen, und diesen proportional. Es sei die Menge
der einen Flüssigkeit in Pfunden = m, ihre Temp. = t, so ist
ihr Wärmegehalt in Wärme-Einheiten = m t. Die Menge der
zweiten Flüssigkeit in Pfunden sei = M, ihre Temperatur = T
so ist ihr Wärmegehalt = MT, Das Gewicht der gemischten
Flüssigkeit ist M -f- m, ihre Temp. sei = t', so ist ihr Wänne-
gehalt = (M -f- m) t'. Da nun die Wärmemenge der gemisch
ten Flüssigkeit den Wärmegehalten der beiden gemischten Flüs
sigkeiten gleich ist, so resultirt daraus die Gleichung:
d. h. man findet die mittlere Temperatur des Gemisches, wenn
man die Summe der Producte aus den Massen der Flüssigkei
ten in Pfunden mit ihren Temperaturen in Graden mit der
Summe der Gewichte der gemischten Flüssigkeiten dividirt. Die
selbe Regel gilt auch für die Mischung von drei bis vier Flüs
sigkeiten von ungleichen Massen und Temperaturen. Die An
wendung dieser Regel auf praktische Fälle wird später Vor
kommen.
Ad b) Die Zeitdauer der Erhitzung nimmt einen wesentli
chen Einfluss auf den Temperatursgrad, welchen die Körper
dabei erlangen. Je länger die Erhitzung dauert, desto höher
steigt die Temperatur des erhitzten Körpers, desto mehr nä
hert sich seine Temperatur jener der Wärmequelle, mittelst
welcher er erhitzt worden ist. Hat diese Wärmequelle eine
beschränkte constante Temperatur, so kann man es durch die
Zeitdauer der Erhitzung dahin bringen, dass auch der durch
sie erhitzte Körper endlich nahe diese Temperatur erlangt. Ist
der erhitzte Körper feucht, so wird er durch die längere Zeit
dauernde Erhitzung um so mehr ausgetrocknet. Beim Malzdarren
wird hiervon Anwendung gemacht. Ist der erhitzte Körper eine
Flüssigkeit, so wird bei der länger dauernden Erhitzung die
Temperatur der Flüssigkeit zwar über ihren Siedepunct nicht
erhöht, wenn die Siedegefässe offen sind, aber alle mehr hin
zugefügte Wärme wird zur Dampfbildung, zur Abdampfung ver
wendet, wovon ebenfalls in der Bierbrauerei und Branntwein
brennerei Anwendung gemacht wird.
mt + MT.= (M -f m) t',
woraus: