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bracht, zeigt aber auf denselben nur eine Temperatur von 96° C.,
weil sie auf dem Wege dahin und durch die kalten Kühlschiffe
schon etwas abkühlte; sie soll bis zu einer Temperatur von 15° C.
abkühlen. Wenn nun diese Abkühlung bloss, wie es theilweise
der Fall ist, durch Verdampfung eines Theils der Flüssigkeit er
folgte, so lässt sich sehr leicht die dabei verdampfende Wasser
menge berechnen, so wie der Extractgehalt der zurückbleiben
den Würze bestimmen.
In 10.000 R Würze von 12 pCt. Extractgehalt sind 1200 R
Malzextract, dessen specilische Wärme 0.42, und 8800 R Wasser,
dessen specif. Wärme = 1.00 enthalten. Da beide zusammen
eine Temperatur von 96° C. besitzen, so ist ihr Wärmegehalt in
Wärme-Einheiten:
= 1200 X 0.42 X 96 -f 8800 X 96 = 893184 W. E.
Die verdampfende Wassermenge sei = x in Pfunden, so
ist ihr Wärmegehalt = x X 650 in W. E., weil jedes Pfund
verdampften Wassers so viel Wärme hinwegführt. Wenn man
dieses Wärmequantum von dem obigen subtrahirt, so muss der
Rest der Wärmemenge der Würze von einer Temp. von 15 u C.
mit Rücksicht auf den eintretenden Flüssigkeitsverlust, gleich
sein, was durch folgende Gleichung ausgedrückt wird:
893184 — x (650) = 1200 X 0.42 X 15 -f- (8800 - x) 15,
893184 — 139560
woraus: x =
635.
x = 1186.8 oder mit runder Zahl
= 1187 R.
In der Wirklichkeit verdampft weniger z. B. nur 500 bis
1000 R Wasser oder '/so bis des Ganzen, weil ein Theil
der erfolgenden Abkühlung auch der Ableitung von Wärme an
die Luft und durch die Wände der Kühlschiffe zugeschrieben
werden muss. Gewöhnlich verdampft V 50 des Gewichts der Flüs
sigkeitsmenge auf dem Kühlschiffe. Nehmen wir dieses Verhält-
niss an, so sind nun in 9500 R der bis 15° C. abgekühlten Würze
die obigen 1200 R Malzextract enthalten, in 100 R derselben
mithin 12,63 R, oder die gekühlte Würze enthält nun l2 a / 3 pCt.
Malzextractgehalt.
Wenn man 1 R Eis, dessen Temperatur = 0° C., mit 3 / 4 R.
kochendheissen Wassers von 100° C. Temp. übergiesst, so schmilzt
" Eis; es geht aus dem starren in den tropfbarflüssigeil Zu