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Menge in vielen Mineralwässern (Säuerlingen) enthalten; in
geringer Menge, im Mittel zu 0.001 des Gewichtes, kommt es
auch in der atmosphärischen Luft vor. Zn starrer Form findet
sich die Kohlensäure in der Natnr in Nerbindung mit Kalk im
kohlensauren Kalk, in den verschiedenen Arten des Kalksteins,
der Kreide u. s. w.
Das kohlensaure Gas bildet sich ferner bei dem Athmungs-
processe der Thiere, bei der trockenen Destillation (Verkohlung),
bei der Fänlniß und Verwesung organischer Körper. Es ist das
Medium, welches die Pflanzenwelt von der Thierwelt und um
gekehrt abhängig macht und beide mit einander verkettet, und
wird dadurch Ursache der Erhaltung des Gleichgewichtes im
Sanerstoffgasgehalte der atmosphärischen Luft.
Das kohlensaure Gas ist farbelos und durchsichtig; es hat
einen säuerlichen, wenig zusammenziehenden Geschmack und einen
stechenden Geruch; es ist nicht athembar und nicht brennbar;
es unterhält auch die Verbrennung nicht; seine specifische Schwere
ist — 1.524, mithin ist diese größer als die der atmosphärischen
Luft. Deßhalb häuft es sich in größerer Menge immer in den
tiefern Luftschichten und an tief gelegenen Orten, in Höhlen,
Brunnen und Kellern an, daher es oft lebensgefährlich ist,
solche Orte zu betreten, ohne vorerst vorsichtsweise geprüft zu
haben, ob dieß ohne Gefahr möglich sei. Man ermittelt dieß
einfach mittelst einer brennenden Kerze, die man an den ver
dächtigen Ort bringt oder an einer Stange vor sich her trägt.
Da, wo eine Kerze fortbreunt, wird auch das Athmen nicht ge
hindert; wenn sie aber verlischt, ist es Zeit umzukehren und
vorerst dafür Sorge zu tragen, daß das kohlensaure Gas ans
dem Orte (Brunnen, Keller) weggeschafft und durch atmosphä
rische Luft von Außen erseht werde, ehe man denselben Ort
wieder betritt.
Das kohlensaure Gas reagirt sauer, aber die Röthung des
feuchten Lackmuspapiers verschwindet beim Trocknen des Papiers
an der atmosphärischen Luft durch Verflüchtigung der Kohlen
säure wieder; es wird vom Wasser von gegohrnen alkoholhal
tigen und zugleich Gummi oder Zucker enthaltenden Flüssigkei
ten, in größter Menge von Alkalien (gebrannten Kalk) absorbirt.
Das Onell- und Brunnenwasser verdankt bloß seinem Gehalte
an absorbirter Kohlensäure den erfrischenden Geschmack. Das
Bier schmeckt nur erfrischend, wenn es eine hinreichende Menge