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her den letzter» Zucker als wasserfreien Zucker und den erster»
oder kristallisirten als Zuckerhydrat
— c i2 H u« °,o + a q
betrachten.
1 Atom wafferfreier Zucker — 202.50.
1 „ Zuckerhydrat — 213.75.
Der gemeine Zucker wird nur in seltenen Fällen der Gäh-
rung unterworfen. Die Säfte des Zuckerrohrs, des Ahorns,
der Runkelrübe, in welchen er enthalten ist und aus welchen er
im Großen gewonnen wird, sind fähig, von selbst und ohne Zu
satz von Hefe in die geistige Gährung zu übergehen und dabei
eine gewisse Quantität neu gebildeter Hefe zu liefern; aber der
reine Zucker, im Wasser gelöst, geht von selbst nicht in die gei
stige Gährung über; es ist dazu ein Zusatz von Hefe nothwen
dig , wovon ein der zersetzten Zuckermenge proportionaler An
theil aufgezehrt wird und seine gährungserregende Wirkung ein
büßt. Bei der Auflösung des Zuckers im Wasser findet bis zu
einem Gehalte der Lösung von 50 pCt. Zucker eine Verdichtung
Statt; bei höherem Zuckergehalte tritt Ausdehnung der Flüssig
keit ein, was sich durch Vergleichung der berechneten mit den
durch Erfahrung gefundenen specifischen Schweren der Zuckerlö
sungen ergibt, wie die Tabelle M. ausweist.
Ad b) Der krümelige Zucker.
Zu den Arten des krümeligen Zuckers, welche der Zymo-
techniker bearbeitet, gehören:
der Trauben- und Obstzucker,
der Stärkmehlzucker und
der Honigzucker.
In den Eigenschaften und im Verhalten, so wie in der che
mischen Zusammensetzung, kommen diese Zuckerarten mit einan
der überein; ihr Vorkommen und ihre Darstellungsweisen aber
sind verschieden. Von dem reinen Zucker dieser Art macht der
Zymotechniker bis jetzt noch wenig Gebrauch, daher wir, was
die Darstellungsweise derselben im reinen Zustande, namentlich
die des reinen Stärkmehlzuckers betrifft, auf die darauf bezüg
lichen Schriften verweisen.
Der krümelige Zucker ist im reinen Zustande starr, weiß,
geruchlos, hart, und knirscht zwischen den Zähnen; er besitzt
einen frischen, im Vergleich mit gemeinem Zucker wenig süßen