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von 3.28* R., bei welcher das Wasser seine größte Dichte zeigt.
Ebenso gilt dieß von der Wägung dieser Flüssigkeiten im luft
haltigen Zustande, indem es mit der größten Schwierigkeit
verknüpft ist, die wenige von diesen Flüssigkeiten absorbirte Luft
vor ihrer Wägung daraus zu entfernen.
Hier kann daher auf diese Difficultäten um so weniger
Rücksicht genommen werden, als sich die folgenden Bestimmungen
auf Versuche gründen, bei welchem diese Correcturen ebenfalls
nicht angebracht wurden, und deßhalb Resultate geliefert haben,
die, in ihrer Art vollkommen genau, mit den auf gleiche Art
gemachten Bestimmungen bei Prüfung geistiger Flüssigkeiten
eine richtige Vergleichung zulassen. Es ist dazu nur nothwendig
alle Wägungen derselben bei der dafür angenommenen Normal-
Temperatnr sowohl der Flüssigkeit als der .Luft von 14*, 12,4
oder 12* R. Temperatur vorzunehmen.
Ebenso nimmt hierauf Einfluß das Gefäß, in welchem die
Messung und Wägung vorgenommen wird, indem es je nach dem
Materiale, aus welchem es angefertigt ist, bei verschiedenen
Temperaturen eine ebenso verschiedene Ausdehnung erleidet,
daher ein verschiedenes Volumen besitzt. In den meisten Fällen
werden dazu Gefäße von gewöhnlichem weißen Glas angewendet,
und wenn alle Wägungen darin und damit bei einer und der
selben Temperatur von 14° R etc. geschehen, so wird dadurch
diese Fehlerquelle beseitigt.
Das Verhalten des Alkohols zu andern Körpern ist ver
schieden, je nach seinem Wassergehalte, welcher die eigenthümli
chen Wirkungen desselben modificirt.
Der Alkohol reagirt weder sauer noch alkalisch; er ist ein
Auflösungsmittel für viele Substanzen; einige derselben sind im
wasserhaltigen, andere im concentrirten oder wasserfreien Alko
hol leichter löslich. Er löst einfache Stoffe, Säuren, Alkalien,
viele Haloide und Salze auf. Einige Stosse ertheilen ihm die
Eigenschaft, mit besonders gefärbter Flamme zu brennen. Von
den Salzen nimmt er vorzüglich diejenigen auf, die im Wasser
leicht löslich sind und an der atmosphärischen Luft zerfließen.
Er ist ein Auflösungsmittel für viele Pflanzensäuren, Pflanzen-
basen (Alkaloide), ätherische und fette Ale, Fettarten, Seifen,
Wachs, Kampher, Harze, Ätherarten, Zucker, Pigmente, Pflan
zenleim u. a. m.
Der Alkohol löst in der Siedehitze etwas Schwefel und
ValUng'« vährungschtmic. I. 8