standtheil mit den Elementen des Traubenzuckers bilden, wie
die Weinschwefelsäure (saures schwefelsaures Äthyloxyd) während
des Ätherbildungsprocesses; diese Zwischenverbindungen wären
dann bei den verschiedenen Arten der Gährung auch sehr ver
schiedener Natur; überall aber kämen erst die Endproducte einer
Reihe von Processen statt einer einfachen Übertragung einer ein
fachen Bewegung zu unserer Wahrnehmung.
Je fleißiger und vielfältiger nach verschiedenen Richtungen
dieses Feld bearbeitet wird, desto eher werden wir zu einer rich
tigen Erkenntniß der Ursache gelangen, welche die geistige Gäh
rung zunächst bedingt.
Tilley und Douglas Maclagan haben die Umwand
lung von Zucker iu eine mit Cellulose oder Inulin isomere
Substanz beobachtet. (Erdmann's Journal für praktische Chemie,
Bd. 39., S. 216.) Diese Beobachtung würde die Bildung neuer
Hefe bei der geistigen Gährung Zucker und Proteinsubstanz ent
haltender Flüssigkeiten erklären helfen, indem nach den neuesten
Untersuchungen der Hefe von Mul der und Schloßberger
dieselbe aus Cellulose und Proteinsubstanz besteht.
Obwohl nun so vielerlei Ansichten über den Gährungs-
proceß aufgestellt wurden und keine derselben noch ganz voll
ständig bewiesen ist, so halten wir doch jene für die der Wahrheit
am nächsten kommende, wornach die Hefe eine Pflanze und der
Gährproceß, wenn er mit der Bildung neuer Hefe verbunden
ist, für einen Vegetationsproceß angesehen werden muß, weil da
für die vorliegenden Thatsachen am meisten sprechen.
So niederschlagend indessen die Erkenntniß ist, über die bei
der geistigen Gährung wirksame Kraft noch keine vollkommene
Kenntnisse zu besitzen, so erhebend ist es auf der andern Seite
für die Thätigkeit unseres Geistes, sich mit der genauen Er
forschung der Eigenthümlichkeiten eines Proceffes zu befassen,
der für die Wissenschaft wie für das praktische Leben gleichwichtig
ist. Wir werden uns dadurch der wahren Erkenntniß des
Gährprocesses nähern, die Wissenschaft, die wir davon haben
bereichern, dem praktischen Leben aber nützen. Schon diese
Überzeugung ist tröstlich. Dem praktischen Zymotechniker ist
es jedoch vorzüglich nothwendig, die Eigenschaften und das
Verhalten das die Gährung erregenden Mittels, des Ferments
oder der Hefe, so wie das der, der geistigen Gährung fähigen
Substanzen (Zuckerarten) und ihr gegenseitiges Aufeinander-