Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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Von dieser Bestimmungs-Methode wird bereits in den eng 
lischen Branntweinbrennereien und nach meiner Anleitung auch 
in mehren Brennereien in Böhmen Gebrauch gemacht, wie spä 
ter bei der Betrachtung der Branntweinbrennerei erklärt werden 
wird. Ich habe Gelegenheit gehabt und sie benützt, das Re 
sultat der Rechnung nach der vorstehenden Gleichung mit dem 
Ergebniß der Destillation bei der Gährnng von Rübenzucker- 
Melaffe, Getreide- und Kartoffel-Branntweinmeische im Großen 
zu vergleichen und dadurch Ersteres bestätigt gefunden. Ich 
habe die Destillationsprobe im Kleinen angewendet, um die Rich 
tigkeit der erprobten Attenuations-Verhältnißzahlen zu contro- 
liren, und zu meiner Befriedigung dieselben übereinstimmend be 
funden. Z. B. 
Eine Zuckerlösung von 19.841 pCt. Zuckergehalt wurde mit 
Zusatz von Hefe vergohren und zeigte am 9. Tage nur noch 
0.25 pCt. Sacharometer-Anzeige. Die erfolgte scheinbare Atte 
nuation war daher — 19.841 — 0.250 — 19.591 pCt. Sa 
charometer-Anzeige und der Alkoholgehalt in 100 Gewichtsthei 
len dieser Flüssigkeit. 
A ~ 19.591 X 0.4587, 
A - 8.986. 
Der Sacharometer-Anzeige von 19,841 pCt. (20) entspricht 
nämlich nach Tabelle IX der Alkoholfactor für die scheinbare 
Attenuation = 0.4587. 
Die Destillationsprobe gab den Alkohol zu 9.010 pCt. an, 
wobei eine Differenz von 0.024 pCt. sich zeigt, so gering, daß 
sie übersehen werden kann. Nach Erlangung der Kenntniß von 
diesem Alkohol-Procentengehalte der gegohrenen Flüssigkeit läßt 
sich der absolute Alkoholgehalt in der ganzen gegohrenen Flüs 
sigkeitsmasse leicht berechnen. Z. B. Es seien 1250 fö dieser 
gegohrenen Flüssigkeit vorhanden, so ist die darin enthaltene 
1250 X 8 986 
Alkoholmenge — öxT” ~ 1*2.3 fis, d. h. man wird 
durch die Destillation aus dieser gegohrenen Flüssigkeit 112.3 
Maß Branntwein von 20° B. erhalten können, da 1 “U abso 
luter Alkohol sehr nahe 1 Maß des genannten Branntweins gibt. 
Der Alkoholgehalt der gegohrenen Flüssigkeit läßt sich auch 
aus der wirklichen Attenuation berechnen, nach der dafür auf 
gestellten Gleichung: 
A m (p — n) b.
	        
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