Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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nebst mehren der oben genannten Substanzen Pflanzensäuren 
und pflanzensaure wie mineralsaure Salze Alkaloide u. s. w. 
Die nähern Pflanzenbestandtheile bestehen sämmtlich aus 
Oxygen, Hydrogen, Carbon, Azot, Schwefel nnd Phosphor; 
einige sind nur zweifache, die meisten dreifache, wenigere sind 
vierfache und die wenigsten fünffache bis fechsfache, Zusammen 
setzungen der genannten einfachen Stoffe, und nicht nur das 
qualitative und quantitative Verhältniß ihrer Zusammensetzung, 
sondern auch die Art der Gruppirung (?) der Elementar-Atome 
in denselben ist die Ursache ihrer Verschiedenheit; denn wir 
kennen mehre dieser Körper, welche eine gleiche qualitative und 
quantitative Zusammensetzung besitzen und doch verschieden sind, 
wie Stärkmehl und wasserfreier Rohrzucker, Gummi und gemeiner 
Zucker. Man nennt sie isomere Zusammensetzungen, wenn sie 
wie die genannten Substanzen aus einer absolut gleichen An 
zahl von Elementar-Atomen, und man nennt sie polymere Zu 
sammensetzungen, wenn sie aus einer nur relativ gleichen 
Anzahl von Elementar-Atomen bestehen, wie Stärkmehl oder 
wasserfreier Rohrzucker und Milchsäure. 
Wir vermögen es nicht, irgend einen dieser nähern Be 
standtheile der Pflanzen aus seinen Elementen zusammenzusetzen, 
wohl aber sind wir im Stande, sie durch chemische Processe in 
einander umzuändern. So z. B. können wir Stärkmehl in 
Stärkegummi und dieses in Zucker, den Zucker in Alkohol und 
Kleesäure, das Arabin (arab. Gummi) in Schleimsäure rc. um 
wandeln. 
Solche und ähnliche Verwandlungen des einen Bestand- 
theils der Pflanzen in den andern gehen in einer regelmäßigen 
Reihe während ihrer Vegetation vor sich. So entsteht aus 
einer Substanz, welche in der jungen Pflanze die Eigenschaften 
des Schleims oder Gummi's besitzt, so wie die Vegetation vor 
schreitet und das Gewächs sich der Reife nähert, Stärkmehl 
oder Zucker; aus Stärkmehl entsteht Pflanzenfaser. 
Alle durch den Lebensproceß der Pflanzen und Thiere 
erzeugten Produkte nennt man organische Stoffe, weil ihre Bil 
dung auf der Thätigkeit gewisser Theile derselben beruht, die 
wir Organe nennen. Die durch den Vegetationsproceß der 
Pflanzen gebildeten werden insbesonders Pflanzenstoffe genannt. 
Sie sind aus einer größeren oder geringeren Anzahl der oben 
genannten Elemente zusammengesetzt, und diese sind darin ver-
	        
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