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des gekochten Biers einen Einfluß nimmt, so daß keine ganz
richtige Vergleichung dieser Differenz mit jener Statt finden
kann, die sich zwischen Flüssigkeiten herausstellt, welche bloß
Gemische von Wasser und Alkohol sind. Auch wurde es ver
säumt, sie durch die Destillationsprobe zu controliren.
Weil diese Methode ebenfalls die Operation des Einkochens
der gegohrenen alkoholhaltigen Flüssigkeit erfordert, so gewährt
die darauf gestützte sacharometrische Bestimmung des Alkohol
gehaltes auch hier ein richtigeres Resultat.
Tabarie bedient sich eines ähnlichen Verfahrens zur Be
stimmung des Alkoholgehaltes in gegohrenen, nicht kohlensäure
haltigen Getränken (Weinen), nur mit dem Unterschiede, daß
er die Attenuations-Differenz nicht auf gleiche absolute Gewichte,
sondern auf gleiche Rauminhalte der gegohrenen und gekochten
Flüssigkeit bezieht. Das zu dieser Probe ausgedachte Instru
ment nennt er Önometer, (^nnules äo Otnmie 6t d6 Physique,
T. 45, p. 222.) Es ist nicht bekannt, ob Tabarie sein Verfahren
mittelst der Destillationsprobe controlirt hat.
Z ennek hat eine ganz gleiche Methode dieser Bestimmung
beschrieben.
6. Die analytische Probe.
Hoffmann hat den Alkoholgehalt im Biere im chemischen
Laboratorium zu Gießen dadurch bestimmt, daß zuerst der Al
kohol aus demselben in einem Destillir-Apparate mit langer auf
steigender und dann wieder abwärts gebogener Kühlröhre durch
längere Zeit dauerndes Sieden als Destillat abgesondert, und
dieses, welches aus einem starken (?) Alkohol bestand, der Ele-
mentar-Analyse unterworfen wurde. Aus dem gefundenen Kohlen
stoffgehalt berechnete er die Menge des absoluten Alkohols.
Zur Controle sei auch die Dichte des Destillats ausgemittelt
worden und habe ein Resultat gegeben, welches mit dem der Ana
lyse gut übereinstimmte. (Liebig's Annalen Bd. 56. S. 126.1845).
So zeigte Burton-Ale (aus England) nach der Elementar-
Analyse einen Alkoholgehalt von .... 6.622 pCt.
nach dem absoluten Gewichte und der Dichte
des Destillates von ........ 5.883 „
nach der Methode von Otto aus der Differenz
in den specifischen Schweren berechnet von . 7.000 „
welche Resultate jedoch keineswegs befriedigend übereinstimmen.