Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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Der Reiß. 
Der Reis (Oryza sativa) wird in Ungarn so wie in Ita 
lien in beträchtlicher Menge gebaut, und zeichnet sich vor den 
gewöhnlichen Getreidearten durch seinen großen Stärkmehlgehalt 
aus. Nach B raconot enthalten 100 Gewichtstheile Reiß von 
Carolina in Nordamerika: Piemont: 
Stärkmehl . . 
Kleber . . . 
Markiges Gewebe 
Dextrinzucker . 
Dextringummi . _ 
Ranziges fettes Öl 
Phosphorsauren Kalk 
Wasser .... 
85.07. 
3.60. 
4.80. 
0.29. 
0.71. 
0.13. 
0.40. 
5.00. 
83.80. 
3.60. 
4.80. 
0.05. 
0 . 10 . 
0.25. 
0 . 10 . 
7.00. 
479. 
Seine specifische Schwere — 1.455 bis 1. 
Der Reißbranntwein (Arack) wird wegen seines Aroms be 
sonders geschätzt. Auch zur Biererzeugung ist er vollkommen 
anwendbar. 100 U Reiß, in dem Zustande, wie er durch den 
Handel zu uns kommt, geben mit Gerstenmalz eingemeischt 74 U 
wasserfreies Extract. 
Die Hülseirfrüchte. 
Die Hülsenfrüchte, wozu wir die Erbsen (kisum sativum), 
Linsen (Lrvum lens), Bohnen (?tiaseo1u8 vulgaris) rc. zählen, 
enthalten weniger Stärkmehl und-zu viel einer eigenthümlichen 
Art Kleber (Legumin, Pflanzen-Casein), so daß sie gegen Ge 
treide nur eine geringe Ausbeute an Branntwein gewähren 
würden. Dazu kommt noch, daß ihre Cultur und Gewinnung 
theurer ist als die der Getreidearten, so daß von einer nützlichen 
Anwendung derselben zur Branntweinerzeugung in Vergleichung 
mit Getreide und Kartoffeln keine Rede sein kann. Zur Bier- 
Erzeugung sind sie nicht geeignet. Aus diesem Grunde wird auch 
hier in eine nähere Betrachtung derselben nicht eingegangen.
	        
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