Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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Die 14 Spalten dieser Tabelle enthalten die Differenzen 
in den vorkommenden specifischen Schweren der Kartoffeln mit 
den ihnen zukommenden Multiplikatoren, wobei man die ge 
fundene, zwischen den angegebenen Grenzen liegende specifische 
Schwere der Kartoffeln mit denselben multiplicirt. 
Kommen specifische Schweren der Kartoffeln vor, welche 
innerhalb der beiden, um 0.005 entfernten Grenzen derselben 
liegen, so ist der jeweilige Mnltiplicator um die proportionalen 
Decimalen nämlich für je 0,001 in der specifischen Schwere 
um 0.2 zu vergrößern, wie folgende Beispiele zeigen werden. 
Die specifische Schwere eines Kartoffels sei m 1.115, so 
ist nach der vorstehenden Tabelle sein Gehalt an Trockensub 
stanz — 1.115 X 27 — 30.10 pCt.; ein anderer Kartoffel 
habe eine specifische Schwere in 1.118, mithin um 0.003 größer, 
so muß der Mnltiplicator um 0.6 vergrößert werden, weil der 
letztere für jedes 0.001 in der specifischen Schwere mehr um 
0.2 größer wird, und sein Trockengehalt ist demnach — 1.118 
X 27.6 - 30.85 pCt. 
Auf analoge Weise wird der Stärkmehlgehalt mit den zu 
gehörigen Factoren berechnet. Die vorstehende Tabelle ist näm 
lich auf ein nahe gleichförmiges Zunehmen der specifischen 
Schwere mit der Qualität basirt. 
Die praktische Wichtigkeit einer solchen Prüfung der Kar 
toffeln mag aus folgendem, mir im Frühjahre 1842 vorge 
kommenem Falle hervorgehen. In einer großen Branntwein 
brennerei in Böhmen, welche täglich 200 Metzen in 160 Centner 
Kartoffeln verarbeitet, geschah es im Frühjahre 1842, daß, als 
man eine andere aufbewahrte Sorte Kartoffeln, die wir mit 6- 
bezeichnen wollen, zu verarbeiten anfing, die Ausbeuten an Wein 
geist sich sogleich bedeutend niedriger stellten. Das Sacharo 
meter zeigte allerdings eine etwas geringere Concentration der 
Meischwürze an; allein man war nicht überzeugt, ob dieß nicht 
etwa von einem Fehler im Meischverfahren herrühre. Man 
sandte mir daher von der ältern Kartoffelsorte (A) und von 
der nen in Verwendung genommenen ( 8 ) Proben zur verglei 
chenden Prüfung auf ihren Gehalt an Trockensubstanz und 
Stärkmehl. Diese Prüfung machte ich nach Berg's und Lü- 
dersdorff's Methode, verband sie aber zugleich mit Trocknungs- 
Versuchen, einestheils um zu ersehen, ob die ans der specifischen 
Schwere der Kartoffeln berechneten Resultate richtig, andern-
	        
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