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ben kein wohlschmeckendes brauchbares Product geliefert. In
älterer Zeit kochte man die Kartoffeln im Wasser; gegenwärtig
kocht man sie allgemein mit Wasserdampf. Das Kochen derselben
erfolgt mit Dampf schneller; sie saugen dabei kein Wasser auf
und bleiben mehliger.
Durch das Kochen mit Wasserdampf verlieren die Kartoffeln
etwas am Gewichte, was der theilweisen Entsaftung zuzuschrei
ben ist, welche sie dabei erleiden. Das abfließende condensirte
Wasser ist Anfangs braun, spater gelb gefärbt; endlich fließt es
farblos ab. Abgekühlt zeigt es eine größere Dichte als Wasser;
es hat mithin aus der Oberfläche der Kartoffeln etwas Saft
aufgenommen.
Nach Fritsche's mikroskopischen Beobachtungen saugen die
Stärkmehlkörner der Kartoffeln, indem sie be.im Kochen an
schwellen und sich in Kleister verwandeln, alle in den Zellen
befindliche Flüssigkeit auf und nehmen nun den ganzen Raum
der Zelle ein. Da aber das im Safte, gelöste Albumin ungefähr
bei derselben Temperatur gerinnt, wobei das Stärkmehl sich in
Kleister verwandelt, so kann das Albumin nur zum geringen
Theil mit aufgesogen werden; es wird von den sich ausdehnen
den Stärkmehlkörnern auf den möglich kleinsten Raum zusam
mengedrängt und erscheint als unregelmäßige Fäden, welche
zwischen den aufgequollenen Körnern liegen. Ist alle in den
Zellen befindliche Flüssigkeit aufgesogen worden, so nennt man
die gekochten Kartoffeln mehlig; ist dieß nur unvollkommen
geschehen, so nennt man sie schliefig oder wässerig.
Zur Kochung der Kartoffeln mit Dampf ist nach Gall
ein Dampfquantum erforderlich, welches hinreicht, ein dem Jn-
haltsmaße derselben gleiches Volumen Wasser zum Kochen zu
bringen, wobei schon die dabei stattfindenden Wärmeverluste mit
eingerechnet sind. Es ist Vortheilhaft, das Garkochen der Kar
toffeln so schnell als möglich zu bewirken, weil sie dann mehlig
ausfallen, sich leichter zerdrücken (zerkleinern) und vollkommener
meischen lassen.
Etwas verschieden von den gekochten sind die Kartoffeln im
gebratenen Zustande; es verdampft dabei eine beträchtliche Menge
Wasser, sie verlieren 16 bis 20 pCt. von ihrem Gewichte. Die
Beschaffenheit der innern Substanz der gebratenen Kartoffeln ist
der der gekochten ähnlich, nur ist sie mehliger und trockener;
sie besitzen einen eigenen angenehmen Geruch. Außer zum Ge-