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mehligen Korn enthalten und deßhalb schwerer sind; allein
leichtes Getreide (z. B. Gerste), welches weniger Mehl enthält,
kann deßhalb schon auch bei einer nachlässigen Behandlung Leim
Malzen und Meischen ziemlich gut extrahirt werden, während
ein schweres, mehlreiches Getreide ein sorgfältigeres Verfahren
beim Malzen und Meischen erfordert, um ebenso gut ausge
zogen werden zu können; namentlich ist es nothwendig, bei
einem solchen schweren Getreide die Keime länger auswachsen
zu lassen, um dadurch das mehlige Korn vollständiger auf
zulockern und eine größere Menge Diastas in demselben zu
bilden. — Wenn auch in diesem Falle die rückständigen Treber
etwas schwerer ausfallen sollten, so ist dennoch aus dem Malze
des schwerern Getreides mehr an nutzbarer Substanz ausgezogen
worden, als aus einem gleichen Gewichte leichten Getreides.
Überdieß haben die Treber wegen des etwa noch Zurück
gebliebenen einen größer» Werth als Viehfutter, da sie mehr
nährende Substanz enthalten.
Von einer guten Gerste soll der gestrichene Metzen nicht
unter 70 U wiegen. Bezügliche Getreidehändler pflegen sie
anzufeuchten, um sie schwerer zu machen; allein eine geringe
Anfeuchtung macht sie wohl absolut, aber nicht relativ schwerer,
weil sich die Gersteuköruer ausdehnen (arrschwellen) und dadurch
ein größeres Volumen annehmen.
Eine angefeuchtete Gerste erkennt man:
1) indem man beim Hineinstecken der Hand eine ungewöhn
liche Kälte fühlt;
2) wenn sie beim Ausschütten nicht staubt;
3) wenn sie aufgequollen erscheint und beim Beißen nicht
ihre natürliche Härte besitzt.
Eine zweijährige Gerste ist zur Malzuug noch anwendbar,
allein es bleiben schon mehr ungekeimte Körner zurück. Drei
jährige Gerste ist dazu schon unanwendbar; denn nebstdem,
daß etwa V 4 des mehligen Theils der Körner durch das un
vollständige Keimen nichtgehörig aufgeschlossen wird, bleibt noch
ein großer Theil derselben ungekeimt, so daß man ein sehr un
gleiches mit viel roher Gerste vermengtes Malz erhält.