Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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1) wenn die Hülse sich leicht von dem mehligen Kern ab 
lösen und demnach der innere Kern leicht aus der Hülse her 
ausdrücken läßt; 
2) wenn die Hülse da, wo der Wurzelkeim hervorbrechen 
soll, sich zu öffnen scheint; 
3) wenn sich das gequellte Korn zwischen den Fingern 
breit drücken läßt, ohne dem Finger wehe zu thun; 
4) wenn die Hülse platzt, indem man das Korn seiner 
Länge nach zwischen dem Daumen und Zeigefinger drückt; 
5) wenn sich das gequellte Korn über den Daumennagel 
biegen läßt, ohne abzubrechen; 
6) bei einiger Übung gelangt man zu der Fertigkeit, zu 
erkennen, ob die Gerste genug geweicht ist, wenn man sie 
nur anbeißt; 
7) wenn die Spitzen der gequellten Gerste nicht mehr stechen; 
8) wenn ein geweichtes mehliges Korn auf einem Brett 
einen Strich wie Kreide macht; 
9) wenn die Gerstenkörner bis zur Hälfte des Korns 
durchgeweicht sind und der innere Kern des Samenkorns noch 
weiß erscheint, was man leicht erkennt, wenn ein Samenkorn 
quer durchschnitten wird. 
Eine zu starke Aufquellung der Gerste ist jedenfalls schädlich; 
das mehlige Korn wird dabei milchig, verliert den Zusammen 
hang und büßt theilweise die organische Structur ein; die Keim 
kraft wird entweder geschwächt oder geht ganz verloren, die 
Samenkörner gehen der Zersetzung entgegen; es wurde dabei 
zu viel der löslichen Bestandtheile aus dem Samen durch das 
zu lange und zu starke Aufquellen hinweggenommen. 
Hat es nicht in zu hohem Grade Statt gefunden, so muß 
man dadurch helfen., daß man das Wasser abzapft, das gequellte 
Getreide auf die Malztenne herauswirft, auf derselben dünn 
ausbreitet, fleißig wendet, und auf diese Weise zur schnellen, 
theilweisen Abtrocknung bringt, um dem Samenkorn wieder mehr 
Trockenheit und dadurch eine größere Cohäsion zu geben. 
Hatte die Gerste zu wenig geweicht, so kann man auf der 
Malztenne noch dadurch nachhelfen, daß man dieselbe mit einer 
Gießkanne besprengt und dabei umschaufelt, wobei dieselbe noch 
das zur gehörigen Anschwellung erforderliche Wasser aufnimmt, 
worauf die Keimung wie gewöhnlich eingeleitet wird. In Eng 
land ist dieses Besprengen jedoch ans Rücksichten der Steuer-
	        
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