343
dabei in demselben erfolgen. Die erhaltenen Resultate finden
sich in der folgenden Tabelle unter o verzeichnet.
100 Gewichtstheile Weizen enthielten nach
a.
b.
c.
Stärkmehl <
. 72.72.
65.80.
2
Kleber . <
. 11.75.
7.64.
0.81.
Gummi . <
. 3.46.
7.91.
1.93.
Zucker . <
. 2.44.
5.07.
10.79.
Albumin . .
1.43.
2.67.
8.14.
Hülse . . <
5.50.
5.60.
4.07.
97.30.
94.69.
87.55.
Man sieht daraus, daß der Weizen durch den Keimproceß
im Wesentlichen ähnliche Veränderungen erleidet wie die Gerste;
der Gehalt an unauflöslichem Kleber nimmt dabei ab, der Ge
halt an Albumin, Zucker und Gummi zu. Auf Mucin und
Diastas wurde kein Bedacht genommen, sie müssen dem Gummi-
gehalte bei der Bestimmung zugerechnet werden. Bemerkens
werth ist der große Zucker- und Albumingehalt in dem lange
geweichten Weizen. Es scheint, daß sich durch das Weichen das
unlösliche Fibrin des Klebers in lösliches Albumin verwan
delt habe.
Ein gut gekeimtes Weizengrünmalz zeigt sich auf Kartoffel-
Stärkmehl bei Anwendung gleicher Gewichtsmengen fast ebenso
kräftig zuckerbildend wie Gerstenmalz; die Vergährung der kla
ren Würze erfolgt ziemlich vollkommen. Für die Verwendung
sowohl zur Branntwein - als zur Biererzeugung ist es nicht
nothwendig, den Weizen zu malzen, wenn derselbe gemeinschaft
lich mit einer angemessenen Menge gutem Gerstenmalz einge-
meischt wird. Es ist dieß nur dann erforderlich, wenn man
aus Weizen allein Bier erzeugen will.
Malzen des Roggens.
Das Malzen des Roggens wird auf ganz gleiche Art ver
richtet wie das des Weizens. Über die Veränderungen, welche
das mehlige Korn des Roggens dabei erleidet, besitzen wir noch
keine vergleichende chemische Untersuchung. Roggen-Grünmalz
wirkt auf ein gleiches Gewicht Kartoffel - Stärkmehl nur sehr
unvollkommen zuckerbildend ein, und man erhält weder eine