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stände auf der Darre zusammenschrumpft. Malz, welches bei
niedriger, 40" R. nicht übersteigender Temperatur auf der Darre
getrocknet worden ist — eine Operation, die man das Schwel
lst en nennt —, heißt Schwelchmalz. Folgende Vorsichten
sind beim Malzdarren zu beobachten:
а) Das Malz darf nur stufenweise nach und nach erwärmt
und die Temperatur nur in dem Maße gesteigert werden, als
dasselbe trockener wird, bis man zuletzt diejenige Temperatur
erzeugt, bis zu welcher man das Malz erhitzen und bei welcher
man es austrocknen will. Die Hülsen dürfen nicht früher aus
trocknen als der mehlige Kern, weil sie sonst die Verflüchtigung
des Wassers aus dem Innern hindern. Am schädlichsten ist
schnelles, zu hohes Erhitzen des feuchten Malzes, weil dabei
das Stärkmehl des mehligen Kerns verkleistert wird und zu
einer hornartigen Masse eintrocknet (Glasmalz), die sich beim
Meischen nicht auflöst, daher der Benützung entgeht.
d) Die Erhitzung des noch feuchten Malzes auf der Darre
über 60° R. ist schädlich, weil dabei die Wirksamkeit des Dia-
stas leidet.
o) Das Malz soll auf der Darre Anfangs nur in 2 bis 3
Zoll hohen Lagen ausgebreitet werden, und erst später mit zu
nehmender Trockenheit kann man die Lagen höher machen. Endlich
б) soll das Malz auf der Darre fleißig gewendet werden,
besonders im Anfange des Darrens und wenn es noch naß oder
feucht auf die Darre kam.
Ad 2) Von der Construction der Malzdarren wird später
besonders gesprochen werden. Da die allmählige Steigerung
der Temperatur, die Erreichung des endlichen gewünschten und
beliebigen Darrungsgrades, so wie der dabei stattfindende Brenn-
stoffanfwand so sehr von der Zweckmäßigkeit der Construction
der Malzdarren abhängen, so ist dieß ein Gegenstand von be
sonderer Wichtigkeit.
Ad 3) Beim Darren des Malzes muß dasselbe auf einer
Unterlage liegen. Diese ist entweder eine ebene durchlöcherte
Platte, die Darrplatte (von Kupfer, Gußeisen oder Eisenblech),
oder sie besteht aus einem dünnen Drahtgitter (Drahthürden).
Auf den Darrplatten oder Drahthürden liegt das Malz aus
gebreitet; unter dieselben läßt man heißen Rauch oder heiße
atmosphärische Luft strömen, welche ihre Wärme der Unterlage
und diese dem darauf liegenden Malze mittheilen; theils strömt