Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

barren hier zu beschreiben, liegt nicht im Plane dieses Werkes, 
welches vielmehr zum Zwecke hat, die in den zymotechnischen 
Gewerben vorkommenden Operationen auf Grundsätze zurückzu 
führen. Nach dem Maßstabe der genannten Grundsätze die Con- 
struction der Malzdarren betreffend, wird die Zweckmäßigkeit 
und Brauchbarkeit derselben abgemessen werden müssen, wozu 
noch nothwendig ist, den zum Malzdarren erforderlichen Breun- 
stoffanfwand zu bestimmen, was in Folgendem geschehen soll. 
Die Ausführung der Malzdarren muß den mit hinreichenden 
physikalischen und chemischen Kenntnissen ausgerüsteten Architecten 
überlassen bleiben. 
Es ist manchmal gut, wenn die Marzdarren so angelegt 
werden, daß man sie auch mit der vom Brauofen abziehenden 
Hitze (dem heißen Rauche) heizen kann, weil man dadurch an 
Brennstoff ersparrt. Es ist aber allemal ein schlechtes Zeugniß 
für die Eonstruction des Braupfannenfeners, wenn von dem 
selben noch so viel Wärme oder der Rauch noch so heiß ab 
zieht, um damit Malz darren zu können. 
Für jeden Wiener Metzen zu darrenden Malzes werden 
mindestens 9 Quadratfuß Darrfläche erfordert. 
In neuerer Zeit wendet man auch sogenannte Doppeldarren 
an, bei welchen in Mannshöhe über der unteren Darrfläche 
eine zweite angebracht ist. Wenn diese obere Darrfläche bloß 
als Vordarre benützt wird, und man sie nicht früher mit dem 
zu trocknenden Malze beschüttet, als bis jenes auf der unteren 
Darrfläche bereits halb übertrocknet oder halb gedarrt ist, kann 
daran mit einigem Vortheil Gebrauch gemacht werden. Durch 
eine in der oberen Darrfläche angebrachte Fallthüre wird dann 
das Malz von derselben nach Abräumung der unteren Darr 
fläche auf diese herabgelassen und darauf ausgebreitet. Durch 
angemessene Erhöhung des Dampfschlottes über der Darre kann 
man den Luftzug durch dieselbe verstärken, als worauf es hier 
vorzüglich mit ankömmt. Eine Tropfrinne unter dem Dampf- 
schlott zur Aufsammlung und Ableitung des von den Wänden 
herabfließenden an derselben kondensirten Wassers wird sich je 
denfalls nützlich erweisen.
	        
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