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sprechen größtentheils dieser Brennstoffersparniß und den für
gute Malzdarren aufgestellten Bedingungen.
Es hat sich bis jetzt nicht ergeben, daß Bier aus Malz er
zeugt, welches auf Nauchdarren gedarrt worden, haltbarer sei, als
das aus Malz auf Luftdarren gedarrt, wie Paupie glaubt; im
Gegentheile rühmt man das letztere Bier durchgehends als wohl--
und reinschmeckender.
Reinigung und Aufbewahrung des Darrmalzes.
Bei dem Darren des Malzes trocknen auch die Wurzelkeime
ab; sie schrumpfen zusammen, nehmen statt der weißen eine gelb-
bräunliche Farbe an, werden spröde und brechen theilweise schon
bei dem Wenden des trocknenden Malzes auf der Darre ab,
wobei sie durch die kleinen Löcher der Darrplatten oder durch
die Zwischenräume der Drahthürden hindurchfallen. Sie müssen
daher von da jedesmal hinweggenommen werden; denn sonst
werden sie daselbst wegen zu starker Erhitzung verkohlt, entwickeln
stinkenden Rauch, welcher sich dem Malze auf der Darre mit
theilt, und können selbst auch (bei Rauchdarren) entzündet und
feuergefährlich werden. Diese trockenen Malzkeime besitzen einen
unangenehmen, bitterlichen Geschmack und müssen daher von
dem Darrmalze vor seiner Anwendung zum Bierbrauen voll
kommen abgesondert werden, damit durch sie dem Biere kein
übler Geschmack ertheilt werde.
Man wirft das gedarrte Malz von der Darre auf den mit
Ziegeln ebengepflasterten Boden des Darrlocals herab, breitet
es hier aus, damit es vorerst abkühle, und tritt es dann mit
Holzschuhen, wobei durch die Reibung der Malzkörner an ein
ander die spröden, zarten Wurzelkeime abbrechen, worauf sie
mittelst einer Getreidefege durch Siebe oder durch das Werfen
von den Malzkörnern abgesondert werden. Die practischen Bier
brauer nennen diese Malzkeime auch Malzblüthe. Im frischen
Zustande wirken diese Wurzelkeime unter den dazu erforderlichen
Umständen zuckerbildend auf das Kartoffel-Stärkmehl. Die trocke
nen und gedarrten Malzkeime besitzen eine solche Wirkung nur
im mindern Grade. Zur Biererzeugung nutzbare Substanz ist