Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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zäher gemacht werden, was durch mäßiges, oberflächiges Be 
feuchten des Malzes mit Wasser geschieht — eine Operation, 
welche man das Einsprengen, Netzen nennt. Zu dem Be 
hufe wird das Malz in lange, schmale, oben etwas rinnenför 
mig vertiefte Haufen gebracht und etwa 24 bis 36 Stunden 
— je nach der Jahreszeit — vor dem Schroten eingesprengt) 
indem zwei zu beiden Seiten vorangehende Arbeiter das Malz 
umschaufeln, während ein dritter, der ihnen nachgeht, das Ein 
sprengen mit Wasser mittelst einer Gießkanne verrichtet. Dieß 
wird von einem Ende des Haufens zum andern mehrmals wie 
derholt. Dann bringt man das Malz auf einen flachen Haufen, 
den man noch öfters umschaufelt, um das Malz gleichmäßig 
feucht zu machen, und zuletzt auf einen größern Haufen, um es 
abstehen zu lassen. Die Wärme in dem Haufen dabei steigen 
zu lasten, wie Einige thun, ist nicht nothwendig und bringt 
keinen Nutzen. Fünf Maß gutes Darrmalz geben 6 Maß ein 
gesprengtes, abgestandenes Malz. In Baiern nimmt das Steuer 
gesetz an, daß 6 Scheffel Darrmalz 7"Scheffel abgestandenes 
Malz geben. Dieß hängt vorzüglich von der Menge Wasser 
ab, die man zum Einsprengen verwendet und wodurch die Malz 
körner mehr oder weniger aufgequellt werden. 
Auf 100 U Darrmalz werden, je nach seinem Darrungs 
grade, 5 bis 10 U Wasser zum Einsprengen verwendet. Es ist 
gut, dazu Master von gemäßigter Temperatur anzuwenden. Es 
wird das Malz im Sommer kühlen, im Winter vor Frost schützen. 
Man Pflegt anzugeben, daß das Malzschrot durch das Einspren 
gen lockerer werde, daß es dadurch das Eindringen des Wassers 
beim Einmeischen erleichtere, die Extraction befördere und zur 
Klärung der Würze beitrage; allein nicht eingesprengtes, auf 
Quetschmühlen geschrotenes Malz verhält sich ebenso; im Gegen 
theil kann das Malz durch ein zu reichliches Netzen leicht ver 
derben. Solches Malz wird in der Mühle schmierig, erhitzt sich 
durch die Reibung zwischen den Mühlsteinen, das mehlige Korn 
(Diaftas) leidet Schaden, im Sommer erhält man davon leicht 
ein trübes, saures Bier. 
Das eingesprengte Malz darf auch nicht zu lange liegen 
bleiben, wenn seine Qualität nicht gefährdet werden soll. 
Beim Schroten auf den Mühlen hat man zu beachten: 
1) Daß der Mühlstein nur mit dem großen Strichet ge 
schärft werde.
	        
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