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vollkommener Verbrennung auf dem Roste zurückbleiben, geben
bei ihrer Verbrennung jene Quantität und Intensität der Wärme
nicht mehr, als die rohe Brennstoffmenge, woraus jene Kohlen
entstanden sind. Die Wärme, welche durch die Verbrennuug frei
wird, wird theils von dem Feuer ausgestrahlt, theils in den Pro-
ducten der Verbrennuug — dem sogenannten Rauche — aufge
häuft. Die gas- und dampfförmigen Produkte der Verbrennung
sind daher die Träger der durch letztere erzeugten Wärme. Ihnen
muß diese Wärme entzogen werden, um sie benützen zu können. Dieß
geschieht durch Wärmestrahlung und durch Wärmeleitung; aber
diese Wärmemittheilung erfolgt nicht plötzlich, sondern es gehört
dazu eine gewisse Zeit. — Auch ist dabei zu berücksichtigen, daß die
heißesten Theile der Flamme und des Rauches zugleich auch die leich
testen sind, weßhalb sie vorzugsweise, nach Oben gedrängt werden;
daß daher die Ableitung der bereits ihrer Wärme größtentheils
beraubten Verbrennungsproducte (des Rauches) nicht von oben
Statt finden solle, weil dadurch gerade die heißesten Theile
desselben ihren Abzug finden und ihre Wärme der Benützung
entgehen würde, sondern der bereits seiner Wärme größtentheils
beraubte Rauch, welcher nun seiner durch Abkühlung und Ver
dichtung angenommenen größern Schwere folgend, nach Unten
sinkt, muß auch von da in den Schornstein abgeführt werden.
Die Berücksichtigung dieser Umstände und der verschiedenen
Zwecke der Feuerungen bedingen die Construction derselben, die
natürlich dem jedesmaligen Zwecke angepaßt sein muß. Ihrer
mehr oder minder geschickten Anwendung entspricht auch ihre
Wirkung. Mehr davon wird im praktischen Theile bei der Be
trachtung der Kesselfeuerungen vorkommen. Für die fleißige
Reinigung des Rostes und Aschenfalles, dann der Rauchcanäle
muß gesorgt werden; denn dadurch wird der Luftzug bedingt.
Man hat neuerer Zeit bei den Feuerungen mehre Verbesserun
gen angebracht, die ihrem Zwecke mehr oder weniger entsprechen.
Sie bestehen
g) in der Anwendung doppelter Roste, wovon der untere etwa
6 Zoll unter dem obern liegt, auf welchem letzteren die Verbren
nuug vorgenommen wird. Insofern dadurch der Luftzug nicht
gehindert wird und eine Vorwärmung der zu dem Feuer strö
menden Luft eintritt, mag dadurch eine bessere Wirkung — näm
lich die Erzeugung einer höhern Temperatur bei der Verbren
nung — bedingt werden.
Balling'L Gähruiigschcmie. I.
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