Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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Größe ber angewendeten Geräthe Rücksicht genommen wer 
ben muß; 
3) baß die Flüssigkeit, in welche ber Dampf einströmt unb 
worin er sich conbensirt, baburch im Verhältnisse ber Wasser- 
menge verbünnt wirb, welche aus bem Dampfe burch Conden- 
fation besselben in sie gebracht würbe. 
Der Umstanb, baß mit einer kleinern Menge Wasserbampf 
eine vielmal größere Masse Wasser zum Kochen erhitzt werben 
kann, begründet die Anwendung des Wasserdampfes zur Dampf 
kochung und Dampfdestillation, wovon der Zymotechniker häufig 
Gebrauch macht. 
Es läßt sich nun auch sehr leicht die Wärmemenge be 
stimmen, welche in 1 U siedendheißen Wasserb ampf im freien 
unb gebundenen Zustande enthalten ist. Da nämlich durch die 
gebundene Wärme besselben 5% S' Wasser um 100° C. erhitzt 
werden können, so beträgt diese 5.5X 100 — 550 Wärme-Ein 
heiten, und da daraus durch Condensation 1 U siebenheißes 
Wasser entsteht, worin noch 1X100 —100 Wärme-Einheiten 
an freier Wärme enthalten sind, so ist der ganze Wärmegehalt 
in 1 U siedendheißen Wasserbampf — 550-st 100 — 650 W. E. 
von 0° Temp. des Wassers an gerechnet. 
Nebstbem, baß man den Wasserbampf unmittelbar zur Er 
hitzung, Kochung und Destillation von Flüssigkeiten benützt, in 
dem man ihn in die zu erhitzende Flüssigkeit einströmen läßt, 
wodurch er sich in ihr conbensirt, ihr Volumen unb Gewicht 
vermehrt, unb sie, wenn sie fixe Stoffe (Zucker, Gummi rc.) 
gelöst enthält, verbünnt, wendet man ihn auch zur äußern Er 
hitzung von Flüssigkeiten an. Die Vorrichtung, welche dazu 
bient, nennt man ein Dampfbad. Wenn der Dampf im Dampf 
babe nur die gewöhnliche Siedetemperatur von 80" R. hat und 
frei in die Atmosphäre ausströmen kann, so ist man nicht im 
Stande, die mittelst eines solchen erhitzte Flüssigkeit bis zum 
Sieden oder zur Siedehitze zu bringen; daher kann man von 
solchen Dampfbädern nur Anwendung machen zu Abdampfungen, 
Eindickungen u. dgl., wo es sich darum handelt, eine höhere 
Temperatur zu vermeiden und ein Anbrennen zu verhüten. Der 
Zymotechniker macht davon im Großen keinen Gebrauch. Im 
Kleinen wendet man sie an, um z. B. Bier oder Bierwürze zur 
Gewinnung des Extractes daraus abzudampfen. Auch geschlossene 
Wasserbäder dienen zu gleichem Zwecke. Da in diesem Falle
	        
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