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Öffnung zum Entweichen oder das Gefäß unbedeckt läßt, weil
in diesem Falle die Menge des gebildeten Dampfes bloß von
der Feuerfläche des Gefäßes bedingt ist und weder von der
Oberfläche der Flüssigkeit, noch vom Luftwechsel über derselben
abhängt. Es ist daher einerlei, ob man in offenen Siedegerä-
then abdampft, oder ob man dieselben bedeckt und den Dampf
durch einen hinreichend weiten Schlauch nach Außen ableitet,
oder endlich, ob man den Dampf in Condensations - Apparate
leitet und zur tropfbaren Flüssigkeit verdichtet. Dieselben Ge
setze, welche für die Abdampfung gelten, finden daher gleiche
Anwendung für die Destillation.
Bei der Anwendung eines Dampfbades ist die Erhitzung
und Abdampfung der Flüssigkeit immer verknüpft mit der Ab
kühlung und Verdichtung jenes Dampfes, der die Erhitzung be
wirkt. Dieselben Erfahrungssätze, welche für die Dampferhi
tzung aufgestellt wurden, finden auch bei der Abkühlung, und
Verdichtung des Dampfes in den Condensations-Apparaten ihre
Anwendung. Indessen da man das, die Condensirung des
Dampfes bewirkende Wasser durch zweckmäßig geleiteten Zufluß
von kaltem und Abfluß des heißen Wassers immer auf einer
mittlern, niedrigern Temperatur erhalten kann, so kann deßhalb
die Oberfläche der Condensations-Apparate sehr verkleinert wer
den. Es kostet dieß jedoch einen größern Aufwand von kaltem
Wasser. Die Erfahrung hat uns hierfür folgende Regel an die
Hand gegeben:
6) 10 Quadratfuß einer dünnen Metallfläche (Kupfer),
einerseits beständig mit Wasser von 23" R. mittlerer Temperatur
bedeckt, andererseits von siedendheißem Wafferdampf berührt,
condensiren stündlich 200 U Wasserdampf.
10 Quadratfuß Siedefläche erzeugen stündlich nur 60 U
Dampf, 3*/z Quadratfuß Abkühlungsfläche würden demnach hin
reichen , den Dampf von 10 Quadratfnß Siedefläche zu ver
dichten. Da aber wegen des nöthigen größern Durchmessers
der Kühlröhren nur ein Theil des Dampfes mit den kühlen
Flächen derselben in Berührung kommt und die verdichtete
Flüssigkeit auch noch bis zur gewöhnlichen Temperatur abgekühlt
werden soll, so gibt man den Abkühlungsflächen in der Praxis
eine bedeutendere Größe, die z. B. bei den gebräuchlichen Schlan
genröhren sehr zweckmäßig in einer Verlängerung derselben be
steht. Wo man hinreichende Mengen kalten Wassers zu Gebote
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