Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 1. Theil)

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Statt finden, indem die Gefäße einen Theil davon aufnehmen, 
ein anderer Theil derselben an die umgebende atmosphärische 
Luft abgeleitet wird rc. Deßhalb stimmt in solchen Fällen das 
Resultat der Rechnung niemals mit dem der Erfahrung über 
ein; der Wärmeaufwand ist immer größer. Es gibt zwar An 
haltspunkte, nach welchen man diese Verluste beiläufig in An 
schlag bringen und berechnen kann; indessen ist es bester, hier 
der Erfahrung zu vertrauen und den stattfindenden Wärmever- 
luft oder den deßhalb erforderlichen Mehraufwand an Wärme 
durch einen Antheil des berechneten in einer Anzahl Procenten 
von diesem, z. B. 25 bis 30 pCt. desselben, auszudrücken. Die 
Anwendung davon wird später vorkommen. 
Verdunstung. 
Die atmosphärische Luft enthält immer Wasserdampf; ihr 
mittlerer Gehalt an solchem beträgt 7 100 ihres Gewichtes. Die 
ser Wasterdampf ist in der Luft nicht chemisch aufgelöst, son 
dern ihr nur mechanisch beigemengt. Die atmosphärische Luft 
nimmt mehr davon auf, wenn er eine stärkere Spannung be 
sitzt, als der in der Luft bereits vorhandene; daher wird durch 
Luftwechsel die Dampfbildung und Verdampfung befördert. Die 
durch den Luftwechsel neu zugeführte Luft enthält Wasterdampf 
von geringerer Spannung, und vermag daher aus wästerigen 
Flüssigkeiten eine Portion Wasser als Dampf aufzunehmen und 
fortzuführen. 
Die Verdampfung bei gewöhnlichen und bei Temperaturen 
unter dem Siedepunkte des Wassers nennt man insbesondere 
Verdunstung, den in der Luft unsichtbar enthaltenen Waster 
dampf nennt man Wasserdunst. Er bildet sich bei jeder be 
kannten Temperatur unter dem Siedepunkte des Wassers; allein 
die Spannung oder Elasticität desselben, so wie die Menge, in 
welcher er sich bildet, hängt auch von der Temperatur der wässe 
rigen Flüssigkeit ab, aus welcher er sich entwickelt. Der Druck 
der Luft hindert diese Verdunstung an der Oberfläche nicht. 
Der Zymotechniker hat alle Ursache, auf diese Umstände 
die gehörige Rücksicht zu nehmen. 
Alle Gasarten verhalten sich zum Wasser der atmosphäri 
schen Luft gleich.
	        
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